Waldbrände in Kalifornien Rund um Los Angeles wüten wieder Mega-Feuer

Markus Brauer/

An der kalifornischen Pazifikküste tobt ein schwerer Waldbrand. Tausende Menschen fliehen vor dem Feuerinferno. Dichter Rauch hängt über Los Angeles. Auch prominente Bewohner des Stadtteils Pacific Palisades sind betroffen.

 
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Ein Feuerwehrmann springt über einen Zaun, während er das Palisades-Feuer im Stadtteil Pacific Palisades bekämpft. Foto: AP/dpa/Ethan Swope

Zehntausende Menschen sind in Südkalifornien vor den rasch um sich greifenden Flammen auf der Flucht. Ein zunächst kleines Feuer am Westrand von Los Angeles verwandelte sich durch heftige Winde in kürzester Zeit in ein Inferno.

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Die Anwohner von Pacific Palisades an der Pazifikküste mussten teils fluchtartig ihre Häuser verlassen. 30.000 Menschen seien von Evakuierungen betroffen, teilte die Feuerwehrchefin von Los Angeles, Kristin M. Crowley, am Dienstagnachmittag (7. Januar, Ortszeit) mit. Berichte über Verletzte gäbe es zunächst aber nicht, allerdings seien mehrere Gebäude in Flammen aufgegangen, sagte Crowley.

Das Palisades-Feuer brennt auf einem Grundstück im Stadtteil Pacific Palisades von Los Angeles. Foto: AP/Ethan Swope/dpa
Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat für die Region den Notstand erklärt. Foto: AP/Etienne Laurent/dpa

Chaotische Szenen auf den Straßen

Den Einsatz von mehr als 250 Feuerwehrleuten beschrieb sie als „extrem schwierig“. Auf einigen Straßen in dem wohlhabenden Stadtviertel spielten sich chaotische Szenen ab. Der Verkehr kam zum Erliegen, Autos steckten im Stau fest. Einige ließen ihre Fahrzeuge zurück und brachten sich zu Fuß in Sicherheit.

Mit Bulldozern habe die Feuerwehr abgestellte Autos aus dem Weg räumen müssen, um mit ihren Löschwagen weiterzukommen, berichtet der Sender KTLA.

„Es ist schlimm. Es ist wie ein Inferno“, erzählte Lori Libonati, die aus ihrem Haus in Pacific Palisades flüchtete, der „Los Angeles Times“.

Seevögel fliegen bei Sonnenuntergang an der untergehenden Sonne vorbei, während der Himmel durch einen Waldbrand in den Pacific Palisades verdunkelt ist. Foto: AP/Richard Vogel/dpa
Ein Hubschrauber wirft im Stadtteil Pacific Palisades von Los Angeles Wasser auf das sich ausbreitende Palisades-Feuer. Foto: AP/Ethan Swope/dpa

Promi-Villen vom Feuer bedroht

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat für die Region den Notstand erklärt. Er warnte vor einem „höchst gefährlichen Windsturm“ und mahnte die Anwohner, den Evakuierungsaufrufen der Feuerwehr zu folgen.

Pacific Palisades ist ein wohlhabender Stadtteil im Westen von Los Angeles mit rund 25.000 Einwohnern. Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon, Rita Wilson, Matt Damon, Ben Affleck, Jennifer Lopez, Miles Teller, Michael Keaton, Steve Guttenberg und Adam Sandler haben dort ihre Villen.

In kurzer Zeit hatten sich die Flammen auf ein Gebiet von mehr als fünf Quadratkilometern ausgebreitet, wie die Behörden meldeten. Foto: AP/Ethan Swope/dpa
Das Feuer war am Dienstagvormittag (Ortszeit) ausgebrochen, als heftige Winde tobten. Foto: AP/Ethan Swope/dpa

Dichter Rauch über der Stadt

In kurzer Zeit hatten sich die Flammen auf ein Gebiet von mehr als fünf Quadratkilometern ausgebreitet, wie die Behörden meldeten. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Dichter Rauch über dem hügeligen Hinterland war von den Stränden in Los Angeles zu sehen. Am Abend tauchte die bedrohliche Feuersbrunst den Himmel in rotes Licht.

Das Feuer war am Dienstagvormittag (Ortszeit) ausgebrochen, als heftige Winde tobten. Die Wetterbehörde hat für die Region trockene Starkwinde vorhergesagt, die Feuer schnell vorantreiben können.

Altadena: Bewohner eines Seniorenzentrums werden evakuiert und in einen Bus gebracht . . . Foto: AP/Ethan Swope/dpa
. . .  während sich das Eaton-Feuer nähert. Foto: AP/Ethan Swope/dpa

Veranstaltungen abgesagt

Wegen der Wetterlage wurden in Hollywood mehrere Veranstaltungen abgesagt. Filmstudios cancelten die geplanten Premierenfeiern für die Filme „Unstoppable“ und „Wolf Man“, berichtet das Branchenportal „Hollywood Reporter“. Auch eine Vorführung des Films „I’m Still Here“, die von Regisseur Guillermo del Toro moderiert werden sollte, wurde demnach abgesagt. Del Toro habe wegen der Feuer sein Haus verlassen müssen, heißt es.

Schauspieler James Woods ließ seine Follower auf X wissen, dass er in Sicherheit sei. „Ich weiß in diesem Moment nicht, ob unser Haus noch steht“, schreibt er bei dem Online-Kurznachrichtendienst. Auf seiner Straße seien traurigerweise einige Häuser abgebrannt, führte er weiter aus.

Die bedrohliche Feuersbrunst tauchte den Himmel in rotes Licht. Foto: ZumaPress Wire/Amy Katz/dpa
Nahe einer Villa mit Poolin Pacific Palisades steht das Buschwerk in Flammen. Foto: David Swanson/AFP

Trockenes Wetter verschärft die Lage

Erst im Dezember hatte ein zerstörerischer Waldbrand in dem kalifornischen Küstenort Malibu gewütet. Die Flammen drangen aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vor. Die berühmte Küstenstraße Pacific Coast Highway musste streckenweise gesperrt werden. Mehrere Häuser brannten ab.

Tausende Anwohner waren von Evakuierungen betroffen, darunter Prominente wie die Sängerin Cher, die Schauspielerinnen Jane Seymour und Mira Sorvino sowie die Schauspieler Mark Hamill und Dick Van Dyke.

In Südkalifornien blieben in den letzten Monaten Regenfälle weitgehend aus. Trockene Vegetation entzündet sich unter diesen Bedingungen leicht. Wegen extremer Winde hatten die Behörden in dieser Woche die höchste Warnstufe für Feuergefahr ausgerufen.