Rummel eröffnet Freibier, Feuerwerk und Extra-Losglück

Dirk Kirchner vom Thüringer Verband reisender Schausteller (rechts im Bild) freut sich mit seinen Kollegen auf die Rummel-Zeit in Meiningen. Am Freitag geht es los. Foto: /Marko Hildebrand-Schönherr

Die Schausteller sind wieder in Meiningen: Mit Riesenrutsche, Karussell, Autoscooter und weiteren Fahrgeschäften wollen sie das Publikum ab diesem Freitag zwei Wochen lang ins Vergnügen locken.

 
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Regen prasselt auf den Volkshausplatz. Doch Dirk Kirchner lässt sich davon die gute Laune nicht vermiesen. Er ist der Vorsitzende des Thüringer Verbandes reisender Schausteller, der zum vierten Mal seit 2020 den Rummel organisiert und mit seinen Kollegen gerade die Buden und Fahrgeschäfte aufbaut. Sie sind gern in Meiningen. „Wegen des lieben und freundlichen Publikums hier“, wie sie sagen. Sie haben zudem nicht vergessen, dass die Stadt ihnen in der schweren Corona-Zeit 2020/2021 drei Mal ermöglichte, dass auf dem Volkshausplatz die Lichter ihrer Los- und Schießbuden angehen und die Fahrgeschäfte laufen konnten. „Das war eine überlebenswichtige Hilfe für uns“, betont Kirchner dankbar.

Seinen Worten zufolge haben Schausteller durch die Corona-Krise bis heute schwer zu knabbern. Einige von ihnen hätten ihre Lebensversicherung kündigen müssen, die eigentlich als Altersvorsorge gedacht war, um halbwegs über die Runden zu kommen. Sie alle seien froh, dass sie ihrem Job jetzt ohne hemmende Corona-Auflagen wieder nachgehen können.

Giesder eröffnet

Ab diesem Freitag um 14 Uhr freuen sich die Schausteller auf reichlich Publikum auf dem Volkshausplatz. Der Rummel mit Riesenrutsche, Karussell, kleiner Achterbahn, Autoscooter, Schaukelschiff und sogenanntem Scheibenwischer ist täglich bis 22 Uhr geöffnet, am Freitag und Samstag bis 24 Uhr. Auch Los- und Schießbude sowie Anbieter von Süßigkeiten und Eis fehlen nicht.

Bis 15. Mai bleiben die Schausteller in der Stadt. Bürgermeister Fabian Giesder wird den Trubel an diesem Freitag um 16 Uhr mit einem Freibieranstich offiziell eröffnen. Am Abend zwischen 22 und 22.30 Uhr wird der Meininger Feuerwerker Rainer Apel das Eröffnungsfeuerwerk zünden.

Wie schon in Zeiten der Corona-Auflagen wird der Verband den Volkshausplatz wieder einzäunen. Das sorge für Sicherheit und habe sich bewährt, so Kirchner. Einen Eintritt verlangen die Schausteller diesmal aber nicht, da teure Corona-Auflagen weggefallen sind. Der Verband empfiehlt den Besuchern aber bei großem Andrang, die Abstände einzuhalten oder eine Maske zu tragen. An den Fahrgeschäften stünden zudem Desinfektionsmittel-Spender bereit.

Mit Biergarten

Dirk Kirchner weist auf Neuheiten hin. Zum einen: An zwei Imbissständen, die Steaks, Bratwurst, Pilzpfanne sowie Pizzen, Nudelgerichte und Crêpes anbieten, lädt diesmal ein Biergarten zum Verweilen ein. Zum anderen: Jedem Besucher winkt eine Gewinnchance. Wer auf dem Rummelplatz ein Ticket für ein Fahrgeschäft erwirbt oder sich etwas zum Essen oder Trinken kauft, kann als Extra ein Los dazubekommen. Die Schausteller wollen Freitag, den 13. Mai, zu einem Glückstag machen. An diesem Tag müssen alle ausgehändigten Lose zwischen 14 und 18 Uhr abgegeben werden. Fortuna entscheidet dann, wer unter den Anwesenden einen der etwa 20 Preise gewinnt. „Der Hauptpreis ist noch eine Überraschung“, betont Dirk Kirchner.

Sorgen wegen hoher Preise

Der Vereinschef ist ein optimistischer Mensch. Er hofft auf sonniges Wetter und viele Besucher in den kommenden zwei Wochen. Doch die Schausteller plagen neue Probleme. Auch sie leiden darunter, dass Speiseöl im Moment Mangelware ist, das sie zum Beispiel zur Zubereitung für Pommes frites benötigen. Auch Mehl sei schwer zu bekommen. Zudem seien die hohen Preise für Sprit und Energie der nächste harte Schlag ins Kontor. Dennoch habe man die Preise für die Fahrgeschäfte bislang stabil gehalten.

Das Glück allerdings wird etwas teurer. Michael Linke verlangt pro Los jetzt 5 Cent mehr. Es kostet nun 40 Cent. „Die hohen Papierpreise lassen mir keine andere Wahl“, betont der Schausteller aus Walldorf.

Mit einem Abschlussfeuerwerk am 14. Mai werden die Rummel-Leute Ade sagen. Doch schon jetzt ist klar: Vom 23. September bis 9. Oktober ist der Verein wieder zur Stelle. „Dann werden so viele Fahrgeschäfte wie schon lange nicht mehr auf dem Volkshausplatz Station machen“, kündigt der Vereinschef an. hi

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