Ruhestand Der Museumschef verlässt das Malzhaus

red

Der letzte Arbeitstag in seinem Waffenmuseum liegt für Peter Arfmann schon ein paar Tage zurück – es war der 19. September. Am 1. Oktober geht der langjährige Leiter in den Ruhestand.

 
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Eine Führung zu besonderen Anlässen im Waffenmuseum übernahm der Leiter Peter Arfmann gern persönlich, entsprechend zünftig gekleidet und ausgerüstet. Foto: /Bastian Frank

Der letzte Arbeitstag in seinem Waffenmuseum liegt für Peter Arfmann schon ein paar Tage zurück – es war der 19. September. Am 1. Oktober geht der langjährige Leiter in den Ruhestand.

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Peter Arfmann übernahm am 1. März 2007 die Leitung des Hauses. Am Anfang war er ohne Museum, da das historische Malzhaus, in dem sich das Museum befindet, rekonstruiert und modernisiert wurde. Die Arbeit begann mit der Planung und Umsetzung einer neuen Dauerausstellung. Ein Team von Fachleuten, unter anderem mit Fachberaterinnen des Museumsverbandes Thüringen, setzten die Aufgabenstellungen um. Das Spezialmuseum zur Kultur- und Technikgeschichte der Suhler Handfeuerwaffenfertigung wurde am 8. Juni 2008 eröffnet, mit der Eröffnungsfeier „Der Schatz am Herrenteich“ mit Schauspieler Gojko Mitic, als Ehrengast. Wechselnde Sonderausstellungen zu den Themen Waffengeschichte, Suhler Porzellan, Suhler Medailleure und sieben Ausstellungen zum Deutschen Medailleurpreis sowie zu den Themen Geld, Gold, sprichwörtliche Redensarten und Waffen der Frauen waren Höhepunkte in den Jahren bis heute. Insgesamt besuchten seit 2008 mehr als 550 000 Besucher aus über 20 Ländern das Waffenmuseum Suhl.

Film- und Fernsehproduktionen

2016 wurde das Waffenmuseum mit dem Museumssiegel des Museumsverbandes Thüringen geehrt. Mehr als 20 Buch-Film-und Fernsehproduktionen sowie digitale Medienprodukte wurden seit 2007 umgesetzt. Besonders die MDR-Produktionen „Steimle staunt“ und „Unterwegs in Thüringen“ bleiben in Erinnerung. Die gesamte Organisation der Öffentlichkeitsarbeit des Waffenmuseums und die Betreuung von zwei Internetauftritten für Museum und Verein bildeten für ihn Schwerpunkte seiner Arbeit. Eine große Herausforderung war der Umzug des gesamten Magazines des Waffenmuseum in das Haus der Geschichte. Insgesamt zogen 2500 Handfeuerwaffen und 15 000 volkskundliche Exponate und eine große Fachbibliothek um. Die Eröffnung war am 14. Mai vergangenen Jahres. Damit verfügt das Waffenmuseum über eines der modernsten Magazine Thüringens. Durch Schenkungen und Ankäufe wurde die Sammlung des Waffenmuseums wertmäßig – während seiner Dienstzeit – um 500 000 Euro bereichert. Ein besonderes Augenmerk legte Peter Arfmann auf die Museumspädagogik mit ihren mehr als 20 unterschiedlichen Programmangeboten sowie der Entwicklung der Museumsmaus Frieder.

Ruhestand beginnt im Oktober

Eine intensive Zusammenarbeit pflegte Arfmann mit der Berufsfachschule für Büchsenmacher und Graveure, mit der gemeinsame Projekte durchgeführt wurden und die Praktikumsarbeitsplätze im Waffenmuseum nutzte und nutzt. Ein gutes Miteinander gab es außerdem mit dem Fahrzeugmuseum und dem Museum in der Beschußanstalt Zella-Mehlis sowie mit der Suhler Jagd- und Sportwaffen GmbH. Betreut wurden von ihm auch thematische Ausstellungen im Schießsportzentrum und im Ringberghotel. In den vergangenen Jahren war die Restauration Suhler Gemälde ein Herzensprojekt des Museumschefs. 15 Jahre war Peter Arfmann auch Vorsitzender des Fördervereins.

Am 29. November wird das Städtische Museum, das heutige Waffenmuseum, 115 Jahre alt.