Opel-Chef Lohscheller kündigte eine weiterhin strikte Produktionsplanung an, die sich an realisierbaren und profitablen Verkäufen orientiere. "Wir haben unsere Fahrzeugbestände im vergangenen Jahr deutlich reduziert und werden auch in Zukunft nicht auf Halde produzieren." Konkrete Produktionsplanungen für die deutschen Werke in Eisenach, Rüsselsheim und Kaiserslautern nannte er nicht. Vor wenigen Tagen hatte PSA mitgeteilt, den nächsten Opel Mokka in Poissy bei Paris zu montieren.
Mit Sorgen blickt das Unternehmen zudem auf den möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. "Natürlich ist die fehlende Planungssicherheit in Großbritannien eine Belastung für die gesamte Branche", sagte Lohscheller. "Sollten künftig Zölle erhoben werden, würden natürlich die Kosten in unseren britischen Werken steigen. In diesem Fall müssten wir dann auch unsere Preise anpassen." Tavares betonte die Möglichkeiten der als sehr britisch empfundenen Opel-Schwester Vauxhall, die ihr Geschäft 2018 gut stabilisiert habe. Sie werde nach dem Brexit vielleicht die "Überlebende" auf dem britischen Automarkt sein.
Unterdessen kritisierte Tavares die für das Jahr 2030 geplanten europäischen Grenzwerte für Kohlendioxid. "Die Reduktionsraten, die wir jetzt vor uns haben, sind ein brutales Diktat des Europaparlaments", sagte Tavares der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Er warnte vor Konsequenzen für die Arbeitsplätze in der Autobranche.