Ob der Drei-Monats-Bann gerecht sei oder nicht, diskutierte die Tennis-Szene kontrovers. Zverev fand den gesamten Prozess "seltsam". Die zurückgetretene Serena Williams sagte, dass sie "20 Jahre" bekommen hätte und ihr Grand-Slam-Titel aberkannt worden wären.
Sinner sicherte sich nach dem Befund im vergangenen Jahr den Titel in New York und zu Beginn der neuen Saison den Triumph in Melbourne. Rekord-Grand-Slam-Champion Novak Djokovic sprach ebenfalls von einem Gefühl der Vorzugsbehandlung, das in den Umkleiden Thema sei. Sinner wies dies zurück.
Zverevs Formkrise verhindert Sprung an die Spitze
Chancen auf die ruhmreichen Titel hat er während der Sperre nicht verpasst. Das nächste Grand-Slam-Turnier geht am 25. Mai los: die French Open in Paris. In Rom und vor deutschem Publikum in Hamburg kann sich Sinner darauf vorbereiten.
Das Herren-Tennis war in seiner Zwangspause von unbeständigem Auftreten und dem Schwächeln seiner Top-Konkurrenten wie Carlos Alcaraz, Zverev oder Djokovic geprägt. Sinners Status als Nummer eins blieb völlig unangetastet. Zverev hätte ihn ablösen können, kriselte aber. Nach den Australian Open verlor er Kräfte, Selbstvertrauen gewann er erst kürzlich mit dem Turniersieg in München zurück.
Am härtesten sei die Suspendierung am Anfang gewesen, schilderte Sinner. Er habe keine Sportveranstaltungen besuchen dürfen. Er konnte nicht ins Stadion gehen, um ein Fußballspiel zu sehen, seine Freunde nicht bei Radrennen unterstützen. An seine Teilnahme in Rom habe er jetzt geringe Erwartungen. "Das Ziel wird Paris sein, aber ich bin hier, um zu sehen, auf welchem Niveau ich bin."