Die Kandidaten
Oliver Sanne, Lydia Kelovitz, Lars Tönsfeuerborn – wer diese Namen noch nie gehört hat, muss sich keine Sorgen machen. Die diesjährige Kandidatenrunde dürfte fast ausnahmslos nur intimen Kennern des Genres Reality-TV bekannt sein. Filip Pavlovic: „Bachelorette“-Kandidat. Zoe Saip: „Germany’s next Topmodel“-Elevin. Christina Dimitriou: „Temptation Island“-Bewerberin. Namen mit Strahlkraft vom Format eines Mathieu Carrière oder einer Ingrid van Bergen sind nicht darunter. Die „Grande Dame“ des Studiodschungels muss Bea Fiedler geben, die früher in Nacktkomödien wie „Eis am Stiel 4 – Hasenjagd“ zu sehen war.
Den größten Aufreger gab es bereits, bevor die Show überhaupt startete: RTL schmiss die Dragqueen Nina Queer aus dem Kandidatenfeld. Ihre Selbstbeschreibung als „Hitler-Transe“ war für den Sender zu viel. „Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen und unserer Haltung, jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung klar zu verurteilen, können und wollen wir jemanden, der sich selbst „Hitler-Transe“ nennt, keine Plattform in einer Unterhaltungssendung bieten“, teilte RTL-Geschäftsführer Jörg Graf mit. Der Sender will sich ganz offenbar bei diesem Thema keine offenen Flanken mehr leisten: Jüngst musste sich der Sänger Michael Wendler als „Deutschland sucht den Superstar“-Juror entledigen, weil dieser sich als Corona-Verschwörungstheoretiker entpuppt hatte. Für Nina Queer steht jetzt Sam Dylan im Dschungelcamp-Aufgebot – auch er ein „Prince Charming“-Veteran.