Volker Schlöndorff ist ein Meister der Literaturverfilmung
Eine Liga für sich im Hinblick auf Literaturverfilmungen ist in Deutschland Volker Schlöndorff. Grass, Brecht, Kleist, Böll, Max Frisch hat er verfilmt. Margaret Atwoods Roman "Der Report der Magd" (Originaltitel: "The Handmaid’s Tale") brachte Schlöndorff schon 1990 mit dem Titel "Die Geschichte der Dienerin" auf die Leinwand.
Erst Jahrzehnte später aber (ab 2017) lernte das globale TV-Publikum die Near-Future-Dystopie über ein frauenfeindliches, christlich-fundamentalistisches Amerika als High-End-Serie kennen.
Besonders oft verfilmter Schriftsteller ist Erich Kästner
Sehr filmreif geschrieben hat der deutsche Autor Erich Kästner. Nicht nur seine Kinderbücher "Emil und die Detektive" (zum Beispiel 1931, 1954, 2001) oder "Das doppelte Lottchen" (1950, 1994 oder 2017) wurden öfter verfilmt, auch sein Erwachsenenroman "Fabian" wurde es - zuletzt 2021 von Dominik Graf mit Tom Schilling in der Hauptrolle, 1980 von Wolf Gremm mit Hans Peter Hallwachs.
Kästners Jugendroman "Das fliegende Klassenzimmer" von 1933 wurde schon viermal prominent verfilmt. In der Version von 1954 mit Peter Kraus, die sich recht genau an die Vorlage hält, tritt der Schriftsteller sogar selbst auf. Im Kinderfilm von 1973 spielten Joachim Fuchsberger und Heinz Reincke mit.
Die Verfilmung von 2003 mit Ulrich Noethen und Sebastian Koch verlegte das Geschehen ins Internat des Thomanerchors Leipzig. Die 2023-Version wurde in Südtirol gedreht, zur Besetzung gehörten Tom Schilling und Hannah Herzsprung.
Apropos öfter verfilmte Kinderbücher: Fast 40 Jahre nach Johannes Schaafs Märchenfilm "Momo" mit Radost Bokel kommt bald "Momo" von Christian Ditter ins Kino. Die Titelrolle spielt diesmal die junge Britin Alexa Goodall.