Rohnstock Biografien Erzählsalon für Geschichten aus der Wendezeit

Fertigungsbereich Automatenstanzerei der ehemaligen Relaisfabrik in Großbreitenbach. Auch diese soll Thema im Erzählsalon werden. Foto: Fritz Wilhelmi

Im Atelier des Thüringer Wald-Kreativ-Museums Großbreitenbach öffnen sich am Freitag die Türen zu einem Erzählsalon. Die Geschichten werden Inhalt einer Broschüre sein.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Rohnstock Biografien erkundet mit einem neuen Erzählprojekt die Wendezeit und Treuhand-Erfahrungen in Großbreitenbach. Zum ersten von zwei Erzählsalons treffen sich Erzählende und Zuhörer am 20. Mai, um 18.30 Uhr, im Thüringer Wald-Kreativ-Museum in Großbreitenbach.

Der 1. Erzählsalon dieser Reihe trägt den Titel „Die Wende und die Treuhand-Erfahrungen in Großbreitenbach“. Der Museums- und Heimatgeschichtsverein Großbreitenbach ist Partner dieser Kooperation mit Rohnstock Biografien. Aufgegriffen werden die Erinnerungen an die Umbruchsjahre rund um die Wende. Menschen aus Großbreitenbach und Umgebung sind eingeladen, ihre Erfahrungen zu teilen – zu berichten, wie sie die 1990er-Jahre erlebten und was die Zeit der Massenentlassungen für die ehemaligen Volkseigenen Betriebe wie Relaistechnik, Spielwaren, Holzkombinat und Glaswerk bedeuteten. Gefragt sind persönliche Erfahrungen, genauso wie Geschichten über berufliche und betriebliche Veränderungen.

Für die einen war diese Zeit ein Aufbruch, für die anderen ein Abbruch. Was bedeutete es für die Menschen und was bedeutete es für die Stadt, dass es plötzlich so viele Arbeitslose gab? Wie änderte sich das Zusammenleben und der Zusammenhalt in verschiedenen sozialen Gruppen? Welche Bewältigungsstrategien wurden entwickelt? Fragen wie diesen will das Erzählprojekt nachspüren, in dem dieses Jahr noch ein zweiter Salon folgen wird. Die Geschichten sollen niedergeschrieben werden und in eine bebilderte Broschüre münden.

Das Veranstaltungsformat Erzählsalon wurde vor mehr als 20 Jahren von Katrin Rohnstock und ihrem Team von Rohnstock Biografien entwickelt, die seit 1998 in Buch- und Erzählprojekten Zeitzeugenerfahrungen zusammentragen und bewahren. Im Erzählsalon bekommen Menschen Raum, gleichberechtigt und wertfrei Alltagsgeschichte(n) und -erfahrungen zu erzählen. Katrin Rohnstock, Salonnière und Gründerin Rohnstock Biografien wird diesen Erzählsalon moderieren.

Das Projekt wird gefördert mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ Der Eintritt ist frei. Wer miterzählen oder nur dabei sein möchte wird gebeten, sich telefonisch anzumelden entweder bei Rohnstock Biografien (0 30) 40 50 43 30 oder direkt im Museum (03 67 81) 4 17 50. hum

Autor

Bilder