Die neuesten hängen bei ihm zu Hause. „Das sind vier Stück, die noch nass sind“, berichtet er. Nach sechs Wochen nimmt er sie dann peu à peu mit in sein Büro. Auch im Bürgerbüro sprechen seine Bilder an. Gibt es dann neuere, wandern die ehemaligen in die Dauerausstellung. Dort gibt es glücklicherweise noch genügend Platz.
Im November 2019 war Eröffnung. Damals wusste Ziereisen nicht, wohin die Reise gehen würde. Jetzt hat er die Räume gemietet und so können die Bilder hängen bleiben. Auf Anfrage führt Roger Ziereisen Interessierte durch die Schau. Gern nimmt er auch Aufträge an. Jüngst malte er die Salzbrücke mit ihren Fachwerkhäusern. Nach einer Fotografie und sehr genau. Um die 30 Stunden braucht Ziereisen für ein Bild.
Der lange Winter ist ideal zum malen. Gerade in der jetzigen Zeit verarbeitet er malend Dinge, die ihn bewegen. Ein Bild trägt den Titel „Weites Land“. Ziereisen versuchte hier alte Werte wie Vertrauen malerisch umzusetzen. Auch hat er schon etliche Bilder mit nur drei Farben gestaltet. Im Flur sieht man zwei Pferde umgeben von viel gelb – sofort weiß man, wo sie sich befinden – nämlich in einer Box. Etwas weiter vorn hängt ein Bild, dessen Zentrum eine junge Frau mit Harfe ist.
Es gibt viel zu entdecken in der Ausstellung. Natürlich hofft, Ziereisen in diesem Jahr noch anderweitig ausstellen zu dürfen. Gespräche mit der FBF-Galerie laufen. Auch Kai Lehmann ist von Ziereisens Kunst angetan. Leider aber macht Corona momentan absolut nichts möglich. Deshalb richtet sich Roger Ziereisens Blick auf den Frühling. Sich seine Bilder anzuschauen, lohnt sich auf jeden Fall.
Wenn er einmal in den Ruhestand geht, liebäugelt er damit, in Schmalkalden ein Atelier anzumieten. In der Auer Gasse gebe es genügend Möglichkeiten. Aktiv bleiben nämlich will der Trusetaler. Und die Malerei macht das möglich.