Römhild Novum: Gottesdienst im Waldbad

Kurt Lautensack

Erstmals fand in Römhild am Sonntag Trinitatis, dem Fest der Dreieinigkeit, ein Gottesdienst im wunderschönen Waldbad statt.

 
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Die Gottesdienstbesucher im Römhilder Waldbad. Foto: Kurt Lautensack

Vor längerer Zeit sei Schwimm- und Bademeister Thomas Schwarz an ihn herangetreten, erklärte Römhilds Pfarrer Lukas Rinecker beim Gottesdienst, und habe gefragt: „Herr Pfarrer, könnten Sie sich vorstellen, einmal einen Gottesdienst in unserem Waldbad abzuhalten?“ Pfarrer Rinecker konnte es sich nicht nur vorstellen, sondern er tat es auch. Nun sei es oftmals so, erklärte er: immer wenn ein Pfarrer auftauche, werden auch Scherze gemacht. Und so sei er gefragt worden, ob er den Gottesdienst in Badehose abhalten werde. Das habe er verneint, aber einmal in schwarzer Badehose baden zu gehen wohl, war seine humorvolle Antwort. Eine andere Frage zielte darauf ab, ob denn im großen Becken Leute getauft werden, doch auch dies musste er verneinen. Trotzdem hätten ihn die Beispiele angeregt, sich wieder einmal Gedanken über das Wasser zumachen, so der Pfarrer.

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Und so griff er in seiner Predigt das Thema Wasser auf, das zugleich auch die Besucher zum Nachdenken anregte. „Baden und Taufen sind zweierlei“, griff Lukas Rinecker die eingangs gestellten Fragen auf, „doch eines haben beide gemeinsam, das Wasser“. Alltäglich werde es im Haushalt gebraucht, ob als Trinkwasser, zum Kochen oder zu anderen Zwecken, eben auch zum Baden. Wasser sei also lebenswichtig, denn „alles Leben kommt aus dem Wasser“. Wasser könne aber auch lebensbedrohlich werden, zum Beispiel bei Sturm und Unwettern. „Wasser kann also Leben spenden, aber auch den Tod bringen“, so der Pfarrer.

„In der christlichen Kirche ist das Wasser ein Zeichen der Taufe, bei der die Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, sichtbar werde“, erklärte Lukas Rinecker. Wasser diene der äußeren Reinigung, aber auch der inneren, indem die Seele reingewaschen werde. Und so bat er seine Zuhörer ein wenig daran zu denken oder darüber nachzudenken, wie das Wasser ist, „wie alltäglich und doch besonders“. Der Dank galt Pianistin Claudia Bari, die trotz der ungewöhnlichen Umstände den Gottesdienst musikalisch umrahmte sowie Bademeister Thomas Schwarz, der diesen Gottesdienst organisiert und arrangiert habe.