Nachtschicht in der Werkstatt
Nun ist ja alles gut gegangen. Überragend gut gegangen. Mit zweimal Laufbestzeit am Samstag und dem WM-Hattrick binnen drei Tagen. Doch dafür haben die beiden in Suhl geborenen Doppel-Spezialisten in den vergangenen Monaten und Wochen extrem viel investiert. „Wenn man baut und tüftelt, kommt rund 85 Prozent Ausschuss raus“, berichtet Benecken, „da haben wir auch Lehrgeld bezahlt.“ Erfolgs- und Stützpunkttrainer Jan Eichhorn sieht indes gerade im akribischen Arbeiten des Duos den Schlüssel zum Erfolg. Noch in der WM-Woche hätten die Dauer-Weltmeister Zusatzschichten in der Starthalle eingelegt, so Eichhorn. Tüftler Eggert wiederum verbrachte die halbe Nacht zwischen Sprint und Hauptrennen in der Werkstatt. Er bastelte bis kurz vor Mitternacht noch am Schlitten, ehe ihn um 6 Uhr das Handy weckte.
Was dem „Thüringen-Express“ zum ganz großen Glück noch fehlt, ist der Olympiasieg. „Da ist ja noch eine Rechnung offen. Eine Farbe im Medaillensatz haben wir noch nicht“, sagt Toni Eggert. Nach Platz sieben in Sotschi, Bronze in Pyeongchang und Silber in Tokio soll die Krönung zum denkbaren Karriereende in drei Jahren bei den Winterspielen in Mailand/Cortina d’Ampezzo folgen. Zwei Mal 42 Sekunden oder ein paar mehr bis zur olympischen Unsterblichkeit. Rekord-Weltmeister sind sie ja schon.