Rhöner und Südtiroler Krippen „Krippenheimat“ in Ostheim

In der ehemaligen Kirchhofschule der Kirchenburg Ostheim vor der Rhön zeigt der Verein „Freunde der Kirchenburg“ Exponate aus der Rhön und Südtirol. Die Ausstellung läuft noch bis 12. Januar.

 
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Der Verein der „Freunde der Kirchenburg“ lädt noch bis 12. Januar 2025 zur Krippenausstellung „Krippenheimat“ mit Exponaten aus der Rhön und Südtirol. Hier im Bild eine Krippe aus Südtirol. Foto: Maritta Waldsachs

Ein Tipp für die Feiertage: Unter dem Titel „Krippenheimat“ hat der Verein „Freunde der Kirchenburg“ Kleinode aus überwiegend Holz und Papier zu einer Ausstellung zusammengetragen. Die historischen Räume der ehemaligen Kirchhofschule der größten Kirchenburg in Deutschland in Ostheim vor der Rhön sind wieder der passende Rahmen für viele verschieden gestaltete Darstellungen der Geburt Christi. Der Titel „Krippenheimat“ ist bewusst gewählt, da die Exponate von Künstlern aus zwei bekannten Krippenlandschaften, der Rhön und Südtirol, zu sehen sind.

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Weihnachtskrippen haben eine sehr lange Tradition. Schon im 4. Jahrhundert ließ Papst Liberius in Rom eine Basilika mit eigener Krippenkapelle bauen. Die älteste noch erhaltene Krippenszene ist von 1291 und ebenfalls in Rom, in der Kirche S. Maria Maggiore, zu sehen. Auch die Papierkrippen wurden schon im 16. Jahrhundert in Italien erfunden. Sie bestanden damals aus edlem Papier, waren handbemalt und prächtig ausgestaltet. Italien ist die „Krippenheimat“ mit jahrhundertealter Tradition.

Die Rhön ist auch eine „Krippenheimat“ mit langer Tradition. Sie könnte in Ostheim vor der Rhön ihren Anfang gehabt haben. Denn der 1823 geborene Ostheimer Bildschnitzer Georg Christoph Heuring hat nachweislich Krippenfiguren geschnitzt. Er starb 1910. Vielleicht ist dieser Bildschnitzer der Grund dafür, dass es in Ostheim schon seit fast 35 Jahren, in der Advents- und Weihnachtszeit, viel beachtete Weihnachtskrippen-Ausstellungen gibt. Als „Vater“ der heutigen Rhöner Krippen wird Gebhard Kessler genannt. Er wurde 1910 in Stangenroth geboren. Es ist das Jahr, in dem der Ostheimer Bildschnitzer Heuring starb.

Hier im Bild eine Krippe aus Lindenholz von Robert Frank. Foto: Maritta Waldsachs

In Südtirol / Italien und in der Rhön gibt es heute noch sehr gute Holzschnitzer. Ob traditionell oder im modernen Stil, die Künstler arbeiten ihre Figuren nach eigenen Entwürfen und Modellen aus dem Werkstück Holz heraus. So sind Jesuskind, Maria, Josef, die Hirten und Schafe, die Könige und alle weiteren Figuren immer sehr individuell, lebendig und auf keinen Fall langweilig. Sie tragen die Seele des jeweiligen Künstlers in sich.

Die Freunde der Kirchenburg haben in der diesjährigen Weihnachtskrippen-Ausstellung die beiden „Krippenheimaten“ verschmelzen lassen. Die historischen Räume der ehemaligen Kirchhofschule, in der größten Kirchenburg Deutschlands, sind wieder der passende Rahmen für viele verschiedene Darstellungen der Geburt Christi.

Festlich umrahmt von edlen Weihnachtskarten, Adventskalendern und Papierkrippen sind aus Südtirol unter anderem die Nazarener Krippe, eine Krippe im venezianischen Stil, und eine andere, orientalisch gekleidete, zu bewundern.

Vor schönen handwerklichen Ställen und Häusern, als umrahmenden Hintergrund, ist die Vielfalt der Rhöner Krippenlandschaft mit den typisch heimatnahen Figuren reichhaltig vertreten.

Der Verein „Freunde der Kirchenburg e.V.“ freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher. Das Eintrittsgeld für die Ausstellung wird wieder zur Instandhaltung der größten Kirchenburg Deutschlands verwendet.

Öffnungszeiten: bis 26. Dezember Sa / So / Feiertage 14 - 17 Uhr

vom 27. Dezember 2024 bis 12. Januar 2025 täglich 14 - 17 Uhr (Heiligabend und Silvester geschlossen), Eintritt: 2 Euro

Gruppenführungen auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Telefon (09777) 471

www.lebendige-kirchenburg.de