Dass man sich heute, im Jubiläumsjahr, im wiedervereinigten Deutschland ganz selbstverständlich zum Austausch und zu Ausstellungen sowie zum gemütlichen Beisammensein treffen kann, das bemerkte man gar nicht mehr sonderlich. Und doch ist in der Vereinschronik einiges zu lesen, was aus heutiger Sicht vielleicht humoristisch anmutet, es aber zu DDR-Zeiten mitnichten war: So zählte schon damals die Rhönschau zu den Höhepunkten im Vereinsleben. Sie wurde seinerzeit noch abwechselnd in Kaltenwestheim, Unterweid und Oberweid abgehalten. Um die Schauen durchzuführen, musste man „erfinderisch sein“, so heißt es in den Aufzeichnungen: Da Unterweid damals noch im Sperrgebiet lag, ging ohne Passierschein nichts. „Wer keinen hatte, durfte somit entweder nicht mit oder musste zwischen den Tierkisten geschmuggelt werden. Auf dem Anhänger, wo all die Kisten für den Tiertransport nach Unterweid verstaut waren, versteckten sich einfach diejenigen, die eigentlich gar nicht an die Grenze durften – und gelangten somit doch dorthin. Aufgeflogen ist der illegale Transport nicht, denn der Fahrer hatte ja einen Passierschein und so genau haben die Grenzbeamten damals die Ladung offensichtlich nicht kontrolliert.“ Die Rhönschau ist ab 1990 nur noch von den Kaltenwestheimer Zuchtfreunden ausgerichtet worden. Zu den Unterweidern hat man übrigens heute noch gute freundschaftliche Beziehungen.