In der Kategorie „Gesamtbetriebliche Konzeption“ belegte der Biohof Hartmann aus Oberelsbach, ein Mischbetrieb im ökologischen Landbau mit Naturland-Zertifizierung, für die Umsetzung des „Market Gardenings“ den zweiten Platz. Der Einstieg des Sohnes als Vollzeitlandwirt stellte die Hartmanns vor die Herausforderung, den Betrieb so auszuweiten, dass die Versorgung einer großen Familie gesichert werden konnte. Als neuer Einkommenszweig kam die Idee des „Market Gardening“ hinzu, das unter anderem in den USA und in Skandinavien genutzt wird, um auf relativ kleiner Fläche mit geringen Investitionskosten ein Familieneinkommen erwirtschaften zu können.
Das Konzept zeichnet sich durch eine besonders bodenschonende, nachhaltige Landwirtschaft aus, die zudem biodiversitätsfördernd ist. Auf 2200 Quadratmetern entstand neben dem Rinderstall ein Gemüseacker, auf dem durch eine Mehrfachbelegung der Beete bis zu 30 verschiedene Sorten Gemüse angebaut werden können. Auch wärmeliebende Sorten wie Gurken, Tomaten oder Auberginen können in zwei Folientunneln angebaut werden. Die Blühstreifen zwischen den einzelnen Beeten werden nach und nach durch Permakulturen wie Holzhecken und Obstgehölze ersetzt, die nicht nur Schatten und Windschutz, sondern Lebensraum für Nützlinge und andere Arten bieten. Das Obst ergänzt künftig die Produktpalette der Hartmanns, die neben dem eigenen Hofladen unter anderem auch die Umweltbildungsstätte Oberelsbach beliefern.