Retter im Ehrenamt Schnelle Hilfe für verunfallte Freizeitsportler

Bei mehreren Einsätzen in kurzer Folge war am Donnerstag die Bergwacht Scheibe-Alsbach gefordert. Die Finanzierung der Arbeit der Retter? Bleibt derweil in der Schwebe.

 
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Bergwacht und Rettungshelikopter am Lifteinstieg des Fellbergplateaus. Foto:  

Den Vatertagsbesuchern in der Steinacher Bikearena war am Donnerstagnachmittag aus nächster Nähe Manches geboten an Einblick in die Arbeit der Bergwacht Scheibe-Alsbach. Wie Axel Müller, privater Betreiber des städtischen Freizeitparks, äußerte, gab es im Tageslauf drei Unfälle, bei denen Mountainbiker auf schnelle Hilfe angewiesen waren. Ein Geländesportler stürzte derart schwer, dass er gegen 15 Uhr bewusstlos mit dem Rettungshubschrauber vom Fellbergplateau abgeholt und zur weiteren Behandlung seiner lebensgefährlichen Verletzungen in ein Unfallklinikum geflogen werden musste. Zeitgleich kam es zu einem zweiten Notfall, auch hierbei hatten die Retter alle Hände voll zu tun.

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In den Nachtstunden war gleichsam keine Gelegenheit zur Erholung: Die Einsatzabteilung der Bergwacht war eingebunden in eine Vermisstensuche im Waldgebiet zwischen Steinach und Steinheid.

Analyse und Arbeitskreis

Hinter die strukturelle Finanzierung der im Ehrenamt erbrachten Leistungen der beim Roten Kreuz angesiedelten Bergwachten im Landkreis, bleibt indes seit Jahren ein Fragezeichen gesetzt. Zwar ist seit 2019 eine Grundlage geschaffen, wonach Krankenkassen den Aufwand der Retter, Verletzte aus unwegsamen Gelände zu bergen und dem Rettungsdienst zuzuführen, im jeweiligen Einzelfall mit Pauschal-Beträgen vergüten. Was darüber hinaus aussteht, sind aber verlässliche Zuschüsse, um die hierfür notwendige Technik – beispielsweise Quads oder geländetaugliche Fahrzeuge – anschaffen und unterhalten zu können. Hierzu sind die Beteiligten bisher allein auf Spenden, Unterstützung von Fördervereinen oder Eigenmittel verwiesen.

Vergangenes Jahr hatte es hierzu nun einen entsprechenden Vorstoß der Kreistagsfraktion von Linke/Grüne gegeben unterm Titel „Stärkung der Bergwachten im Kreis Sonneberg“. Zur Mai-Runde des Kreistags dieser Tage informierte Vizelandrat Jürgen Köpper (CDU) zum Sachstand. Demnach hatte er nachgehakt zur Sitzung der Verbandsversammlung des Rettungsdienstzweckverbandes Südthüringen am 16. Mai. Köpper: „Unter Federführung des RDZV wird eine Strukturanalyse des Verbandsgebietes durchgeführt. Im Rahmen einer noch aufzubauenden Arbeitsgruppe wird dann ein Konzept erarbeitet, um den Bedarf an Bergrettung festzulegen. Im Anschluss daran können Fragen der Finanzierung geklärt werden.“ Eine schnelle Lösung des Problems würde sich dieser Zeitleiste zufolge auch weiterhin eher nicht abzeichnen.