Rennsteigregion Heinz Glas meldet 30 Prozent Plus

Arbeit bei Heinz Glas. Foto: BLUHM/BLUHM

Der Glasspezialist vom Rennsteig will den Standort Piesau (Landkreis Sonneberg) ab Ende 2023 zum weltweit ersten Werk „mit fossilfrei schmelzender Glashütte“ umbauen. Groß investiert wird aber auch außerhalb der deutschen Grenzen.

 
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Die Heinz-Glas-Gruppe hat „trotz großer Herausforderungen“ das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von 430,7 Millionen Euro (plus 30 Prozent zum Vorjahr) abgeschlossen. Gleichzeitig wurde das 400-jährige Firmenjubiläum gefeiert. „Das Jahr war geprägt von explodierenden Energiepreisen und steigenden Kosten in allen Bereichen sowie einem unsicheren wirtschaftlichen und politischen Umfeld, das durch den Angriffskrieg Russlands geprägt war. Dennoch hat das Unternehmen gemeinsam mit allen Beteiligten entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Investitionen in Deutschland

Der Standort Piesau wird laut Unternehmensangaben CO2-optimiert mit zwei elektrischen Glasschmelzwannen anstelle einer Gaswanne und somit zur weltweit ersten fossilfrei schmelzenden Glashütte. Die erste der beiden Elektro-Wannen soll Ende 2023 die Produktion aufnehmen. In den Folgejahren sollen die weiteren Produktionsprozesse auf fossilfreie Energieträger wie grünen Strom und grünen Wasserstoff umgestellt werden.

Weitere wichtige Investitionen in die Werke des Unternehmens weltweit, darunter Kapazitätserweiterungen in Soldau (Dzialdowo, Polen) und Lima (Peru), werden getätigt, um der Marktnachfrage gerecht zu werden. „Ein neues Heinz-Glas Werk in China wird der Gruppe zusätzliche Stabilität verleihen und den weltweit am schnellsten wachsenden Kosmetik- und Parfümmarkt bedienen“, so ein Unternehmenssprecher. Mehr als die Hälfte der geplanten Investitionen in Höhe von rund 100 Millionen Euro werden in Deutschland getätigt, um die Arbeitsplätze am Stammsitz zu sichern. Ein weiterer Höhepunkt ist die Einweihung eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums in Roßbach (Hranice, Tschechien) mit den Schwerpunkten Automatisierung und neue Veredelungsmöglichkeiten.

Heinz-Glas verweist auf ein neues Hilfsmittel, das für jedes Produkt den CO2-Ausstoß anzeigt und vom TÜV zertifiziert wurde. „Dies ist ein Novum in der Branche und unterstreicht die Anstrengungen des Unternehmens im Bereich Nachhaltigkeit, um das nachhaltigste Unternehmen der Branche zu bleiben und diese Position weiter auszubauen“, heißt es aus dem Unternehmen.

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