In der Läuferszene ist die Begeisterung für den Thüringer Wald groß. Bereits zum siebten Mal wurde der Rennsteiglauf zu Europas beliebtestem Landschaftslauf gekürt. Mehr als 1000 Männer und Frauen waren schon mehr als 30 Mal dabei. Für Gänsehaut dürfte bei vielen der Start in der Ski-Arena in Oberhof sorgen – dort, wo im Winter Biathlon-Weltmeister gemacht wurden.
Als „riesigen Imageträger für den Tourismus“ bezeichnet Antonia Sturm, Chefin des Regionalverbunds Thüringer Wald, den Lauf. Touristisch könne ihrer Einschätzung nach aber noch mehr herausgeholt werden. Erstmals hat sie in diesem Jahr die Akteure in der Region im Vorfeld zu einem Treffen eingeladen, mit dem Ziel, den Aufenthalt für die Läufer, aber auch die zahlreichen Gäste noch attraktiver zu gestalten. Allein in Schmiedefeld tummeln sich jedes Jahr rund 50 000 Zuschauer. Sturm hat dafür geworben, ihnen gezielt touristische Angebote zu machen, damit sie auch die Region erkunden und ihren Aufenthalt möglicherweise verlängern.
Als „eine gewachsene Kombination aus Sport, Natur, Ehrenamt und somit Heimatverbundenheit“ bezeichnet die Chefin des Regionalverbunds den Rennsteiglauf. Er vermittle in einem Event „die Vorzüge des Thüringer Waldes für Aktivtouristen“. Die Marke Rennsteiglauf im Tourismus zu stärken, sieht sie als wichtige Aufgabe. Vom Image des Laufs sollen auch Veranstaltungen wie der „Rennsteig-Ride“ profitieren - ein Mountainbike-Rennen, das im September zum siebten Mal im Thüringer Wald ausgetragen wird.
Kritische Stimmen sind vor der Jubiläumsausgabe nicht zu hören. „Im Gegenteil“, sagt Sturm. Der Lauf bringe eine „sehr positive Euphorie“ in die Region. „Beinahe jeder Ort oder ansässige Verein ist in die Organisation eingebunden und schafft somit die einzigartige liebevolle Atmosphäre.“ Auch Dehoga-Chef Ellinger spricht vom „besonderen Spirit“, der durch das „unglaubliche Engagement“ in der Region entstehe: „Ohne die rund 1700 ehrenamtlichen Helfer würde das Ganze nicht funktionieren.“