Rennsteiglauf 2021 Wohl ein Drittel Läufer weniger

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Die Organisatoren des GutsMuths-Rennsteiglaufs rechnen für die auf den 2. und 3. Oktober verlegte 48. Auflage mit rund 10 000 Startern und damit mit rund einem Drittel weniger als sonst üblich.

 
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Erfurt - Sogar das übliche Give-away für die Medienvertreter ist pandemiebedingt: eine Mund-Nasen-Bedeckung (weniger pingelige Leute nennen es „Maske“ ...) mit dem Rennsteiglauf-Logo. Ein schöner Gag, aber wenn es um den GutsMuths-Rennsteiglauf selbst geht, wird es ernster: Corona hat den Lauf 2020 ausfallen lassen und für 2021 eine Verlegung in den Herbst erzwungen: 2. und 3. Oktober. „Wir haben bewusst unser eigenes Oktober-Wochenende dafür genommen, an dem sonst der Rennsteig-Herbstlauf gewesen wäre“, so der zur Jahresmitte scheidende Gesamtleiter Marcus Clauder. „Sonst wären wir mit zu vielen anderen Läufen in Konflikt gekommen.“ Auf einem Pressegespräch in Erfurt informierten am Donnerstag Vertreter von Rennsteiglaufverein und Rennsteiglauf GmbH über erste absehbare Konsequenzen, die eine solche Verlegung mit sich bringen dürfte.

Am wichtigsten: Die Macher rechnen mit rund einem Drittel weniger Läufer, mithin also mit rund 10 000. Anmeldungen gibt es bisher schon fast die Hälfte, am Donnerstag waren es 4972. Davon 2540 für den Halbmarathon, 1000 für den Marathon, 946 für den Supermarathon und der Rest für Wandern und Nordic Walking. Gemeldet werden kann generell bis zum 22. August, wobei, wie in jedem Jahr, auch diesmal ein früheres „Deckeln“ der Teilnehmerzahl beim Halbmarathon möglich und auch absehbar ist.

„Diese aktuelle Entwicklung zeigt uns, dass die Entscheidung zur Verlegung richtig war“, zieht Dirk Ellinger, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rennsteiglauf GmbH, ein Zwischenfazit. Zumal: Eine abermalige Absage hätte das Event, so war zu vernehmen, auch finanziell an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht.

Freilich: „Oberste Priorität hat diesmal der sportliche Wert, da, wo der Rennsteiglauf auch herkommt“, setzt Marcus Clauder eine klare Prämisse. Will heißen: Rahmenveranstaltungen und sonstige Rand-Erscheinungen, die zuletzt das Bild des Rennsteiglaufs zunehmend intensiver prägten, sind diesmal zunächst und vor allem davon abhängig, ob sie ins Hygienekonzept passen.

Ohnehin ist absehbar, dass die Veranstalter ohne Einschränkungen nicht auskommen werden: Man rechnet zum Beispiel schon jetzt damit, geschlossene Veranstaltungszonen bzw. -räume bilden zu müssen, in denen sich die Rennsteigläufer bewegen und zu denen dann kein freier Zugang für Publikum sein wird. Es wird sogar ernsthaft erwogen, diesmal einen Zaun um den Sportplatz in Schmiedefeld zu ziehen und die Zugänge zum Inneren zu kontrollieren. „Und ob Duschen und ein Umkleidezelt im Oktober wieder möglich sein werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht sagen“, so Marcus Clauder. Corona-Schnelltests in ein zu erstellendes Hygienekonzept zu integrieren, halten die Organisatoren für denkbar, Impfnachweise dagegen nicht.

Was sich aber sagen lässt: Die vielen Helfer – es wird eine Zahl von 1700 genannt –, deren Einsatz für das Gelingen des Rennsteiglaufs benötigt wird, vollziehen zum großen Teil die Terminverlegung mit: Jene Vereine, die entlang der Strecke von Neuhaus nach Masserberg aktiv sind, hätten sich ohnehin an diesem Wochenende beim Herbstlauf eingebracht, und speziell für den so wichtigen Versorgungsabschnitt zwischen Wegscheide und Schmücke gibt es positive Signale auch aus Zella-Mehlis und Goldlauter/Heidersbach, wie Marcus Clauder berichtet.

Ein konkretes Problem wird der Startplatz für den Supermarathon in Eisenach: Den hat für besagtes Wochenende bereits der MC Eisenach für die ebenfalls traditionelle Wartburg-Rallye gebucht. „Wir haben Kontakt aufgenommen und wollen erörtern, ob eine Parallelveranstaltung möglich wäre“, meint der Gesamtleiter. „Es wäre ja sogar recht reizvoll, wenn Motorsport und Laufsport ihre Starts an einem gemeinsamen Ort vollziehen.“ Nur die Strecken dürfen dann halt nicht verwechselt werden ...

Termine

2. Oktober

ab 6 Uhr: Start zum Supermarathon in Eisenach

ab 8 Uhr: Start zum Marathon in Neuhaus (Lauf und Nordic Walking/Wandern)

ab 8.30 Uhr: Start zur 17-km-Nordic Walking-Tour in Oberhof (Harzwald)

ab 8.40 Uhr: Start zur 17-km-Wanderung in Oberhof (Harzwald)

3. Oktober

ab 7.30 Uhr: Start zum Halbmarathon in Oberhof (Harzwald)

Noch offen

Junior Cross: Die Tendenz geht hier zu einer virtuellen Variante, so wie im vergangenen Jahr, aber diesmal mit Anerkennung der Teilnahme. Ein „Live-Event“ würde zu viele zusätzliche Läufer samt Begleitpersonen vor Ort nach sich ziehen.

Mini-Marathon (4,2 km): Möglicherweise am Vormittag des 3. Oktobers in Neuhaus

Rennsteig-Staffellauf: Ist geplant für den 19. Juni und kann nicht verlegt werden, da hier ein Termin in der Jahresmitte (Tageslicht!) unabdingbar ist. Eine Entscheidung, ob er ausgetragen werden kann, soll voraussichtlich Ende März fallen.

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