Rennsteig-Tour Natur gefunden – Biwaksack verloren

Das Ziel: Natur wandernd erleben. Foto:  

Raus aus dem hektischen Stadtleben ging es für drei Freunde aus Greiz entlang des Rennsteigs, hinein in die Natur.

 
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63 Kilometer zu Fuß liegen hinter Jan Schöffler, Leon Groneberg und Martin Lorenz, als sie eines Abends Ende April in Oberhof ankommen. Die Sonne scheint, als sie die letzten Meter ihrer Rennsteig-Tour absolvieren, die die Greizer Freunde seit Kindertagen drei Tage zuvor in Hörschel begonnen haben. Während sie sich wärmend in Oberhof über alles legt, haben sie genau das auf ihrer Tour vermisst. Denn Ende April war vom Frühlingsanfang noch nichts zu spüren, zumindest hinsichtlich der Temperaturen. Zum Wandern sicherlich kein Problem, wohl aber eines, wenn man mit Zelt, Isomatte und Schlafsack unterwegs ist.

Über die Hohe Sonne bis zur Rasthütte am „Zollstock“ legten die 21- und 22-Jährigen die erste Etappe zurück. Bei gerade einmal vier Grad in der Nacht nützte es auch nichts, dass sie das kleine Trekkingzelt in der Schutzhütte aufschlugen. Zum Schlafen kam Martin in seinem Sommerschlafsack, trotz voller Montur am Körper, wegen der Kälte nicht. Leon diente der Tisch davor als Bettstatt, der es sich in seinem Biwaksack unterm beeindruckend klaren Sternenzelt bequem gemachte hatte. Etwas müde folgte am zweiten Tag eine 20 Kilometer lange Strecke, die in einer Herberge endete. Denn für die nächste Nacht waren Minusgrade angekündigt. Ein schlagendes Argument, obwohl die drei Wanderer gerade auf Zelterfahrungen über die bisher bei Festivals gesammelten hinaus, aus waren. Die letzte Etappe führte über 26 Kilometer nach Oberhof.

Insgesamt eine Herausforderung, denn Versorgung hatten sie nur das Nötigste mit, bauten auf Möglichkeiten an der Strecke, die jedoch alle geschlossen hatten. Die drei Naturliebhaber genossen „die wirklich sehr schöne Strecke“, bedauerten jedoch, „dass so viel Wald verloren gegangen ist“. Abseits des Wohlstandes gut zurechtzukommen, war Leons Erfahrung. „Man trägt sein Haus quasi auf dem Rücken. Außerdem sind wir nun für den Rothaarsteig gewappnet“, das nächste geplante Ziel. Bis dahin muss sich Leon jedoch noch einen Biwaksack besorgen. Oder es meldet sich ein Finder seines erst neuen Biwaksacks in schwarzer Hülle, den er wohl zwischen Dreiherrenstein und Grenzwiese verloren hat. Wer ihn findet, kann sich gern wenden an leon.groneberg@gmx.de.

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