Die bescheidene Lebensart und sein Umgang mit der Jugend machte Greifzu zu einem sportlichen Vorbild. Auch hervorzuheben war seine enge heimatliche Verbundenheit, die sich auch in vielen Freundschaften widerspiegelte. In seiner ruhigen und sachlichen Art war Paul Greifzu ein gern gesehener Gast und in seiner Bescheidenheit war er stets für jeden ein Ansprechpartner.
Dies drückte sich auch in seiner Verbundenheit zur Jugend, die sich als Motorsportenthusiasten in der Werkstatt einfanden, besonders aus. Mancher hat bei ihm das Feuer gefangen, um später das Kfz-Handwerk zu erlernen.
100 000 Zuschauer
Das Jahr 1952 begann mit dem Sieg auf dem Sachsenring vor 100 000 Zuschauern und dem Gewinn der DDR-Meisterschaft in der Formel 2 Rennwagenklasse. Dem folgte noch ein Sieg beim Rostocker-Hafenrennen. Der anschließende Umbau des BMW-Eigenbau zu einem 140 PS-Sechszylinder sollte seine Leistungsfähigkeit steigern. Die legendäre Startnummer „100“ wurde zum Markensymbol für Paul Greifzus Eigenbau-Rennwagen.
Er suchte stets nach der Perfektion in der Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit des Fahrzeuges. Bei allen seinen Rennen war ihm trotz einiger Unfällen das Rennfahrerglück zur Seite. Aber leider war im Trainingslauf beim „Dessauer-Rennen“ am 10. Mai 1952 das Unfassbare geschehen. Eigentlich wollte er kein offizielles Rennen mehr bestreiten. Aber auf die Bitte der Stadtväter von Dessau ging er an den Start. Mit seinem Start sollte er, anlässlich der Eröffnung der neuen Rennstrecke, die Attraktivität des Rennens aufwerten.
Bei der Autobahnauffahrt blockierte der Motor des Rennwagens von Paul Greifzu. Ein unvermeidlicher Unfall beendete das Leben eines unvergesslichen Rennfahrers plötzlich. Noch in der Werkhalle in Dessau konnten alle Wegbegleiter von ihrem Idol Paul Greifzu Abschied nehmen. Die Suhler und seine zahlreichen Freunde erstarrten und mussten das Unfassbare erst verarbeiten. Als Ursache wurde ein Materialfehler vermutet. Ein Gegengewicht der Kurbelwelle riss aus und der Motor blockierte. Greifzu wurde aus dem Wagen geschleudert und starb an der Unfallstelle. Er wurde vier Tage später in seiner thüringischen Heimatstadt beigesetzt.
Als am Tag der Beisetzung, am 14. Mai 1952, die Suhler von ihrem Paul Greifzu Abschied nehmen konnten, gaben sie ihrem vorbildlichen Sportler in seiner Heimatstadt zu Tausenden das letzte Geleit. Es war ein eindrucksvoller Abschied in der Kreuzkirche, dem auch die damals größten Rennfahrer folgten.
Die Suhler nahmen ebenso von seinem Rennwagen Abschied, der heute noch als eine Attraktion im Fahrzeugmuseum zu sehen ist. Anlässlich des 60. Todestages wurde am 10. Mai 2012 ein von Jürgen Conrad gestaltetes würdiges Denkmal im CCS vor dem Eingang zum Fahrzeugmuseum eingeweiht. Ein Gedenkstein wurde 2012 von der Unglücksstelle an der Autobahn 9 ins Dessauer Paul-Greifzu-Stadion versetzt.