Rekordtemperaturen und Extremniederschlag Klima im Wandel: Frühjahr bringt neue Wärmerekorde

/Markus Bauer

Der Frühling 2024 war in Deutschland der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. „Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden“, sagt der Wetterdienst. Probleme hat auch ein anderes Wetterphänomen gemacht.

 
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Regentropfen auf der Windschutzscheibe eines Autos: Dieses Bild sagt eigentlich alles über das diesjährige Frühjahr. Foto: Imago/Bild Funk MV

Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. Wie der Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag (31. Mai) berichtet, lag der neue Temperaturrekord für ein Frühjahr mit durchschnittlich 10,8 Grad um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 1,9 Grad.

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„Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden“, sagt DWD-Sprecher Uwe Kirsche. „Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war.“

Plus 30 und minus 8 Grad in einem Monat

Schon der März 2024 war mit 7,5 Grad um 4 Grad zu mild gewesen und entsprach damit einem typischen April. Auch der April 2024 war deutlich zu mild und bescherte bereits am 6. des Monats dem Oberrheingraben den bisherigen Jahresrekord für Deutschland: Ohlsbach in Baden-Württemberg meldete 30,1 Grad.

Zu nass, zu warm, zu kalt: Der Frühling hat von allem etwas – vor allem von zu vielen Extremen. Foto: Imago/Rene Traut

Danach folgte ein kühler Rückschlag: Am 23. April wurde im sächsischen Deutschneudorf-Brüderwiese mit minus 8,8 Grad das Minimum dieses Frühjahrs gemessen.

Zu den Rekordtemperaturen kamen regional Extremniederschläge, wie der DWD in seiner Frühjahrsbilanz weiter berichtet. Das war vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter der Fall. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken.

Bis zu 700 Liter Wasser pro Quadratmeter

Im Frühjahr 2024 dürften rund 235 Liter pro Quadratmeter im deutschlandweiten Mittel gefallen sein. In der Referenzperiode 1961 bis 1990 waren es 186 Liter pro Quadratmeter, in der Periode 1991 bis 2020 fielen 171 Liter pro Quadratmeter.

Fußgänger laufen mit Regenschirmen durch die Marktstraße in Erfurt. Mit Regen und Schnee hat sich der Frühling in diesem Jahr von seiner ungemütlichen Seite gezeigt. Foto: dpa/Martin Schutt

Die höchsten Mengen gab es im Südwesten: Im Schwarzwald regnete es punktuell über 700 Liter pro Quadratmeter. Im letzten Mai-Drittel gab es in vielen Regionen Deutschlands Starkregen mit Überflutungen. Vergleichsweise trocken blieb es in der Lausitz.

Sonnenscheindauer recht unterschiedlich

Mit 485 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühjahr knapp das Mittel von 467 Stunden in der Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 mit einem Mittel von 522 Stunden ergab sich jedoch eine leichte negative Abweichung.

Es gab natürlich bundesweit auch viele schöne und sonnige Tage. Foto: Imago//Rene Traut

Im Nordosten schien die Sonne mit örtlich über 600 Stunden am längsten, in den westlichen Mittelgebirgen waren es gebietsweise weniger als 400 Stunden.