Reitturnier in Einöd Hier werden zu Pferd die Rinder sortiert

Kurt Lautensack

Das erste August-Wochenende lockt jedes Jahr die Besucher zum Western-Reitturnier zur Countryscheune nach Einöd. Hier messen sich Cowboys und -girls aus mehreren Ländern.

 
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„Auf meiner Ranch bin ich König, die laute Welt lockt mich wenig, denn alles Glück dieser Erde, ist meine Ranch und die Pferde“ oder „7000 Rinder, Kinder, Kinder, Kinder…“, wer kennt sie nicht, die unvergesslichen Songs, die einst Peter Hinnen sang. In Einöd waren es am Wochenende zwar keine 7000 Rinder, aber doch immerhin rund 50 Jungrinder der „Bäuerlichen Produktion- und Absatz AG Hellingen“ (BPAG), die für das Western-Reitturnier zur Verfügung gestellt worden waren. Denn zwischen der BPAG und der Countryscheune bestehe seit Jahrzehnten eine gute Zusammenarbeit. Die Jungrinder bilden gewissermaßen das Herzstück des Turniers, das nach dem Regelwerk der German Team Penning Association (GTPA) durchgeführt wird. „Ohne diese großartige Unterstützung durch die BPAG Hellingen könnten wir ein solches Turnier ja überhaupt nicht durchführen“, erklärte Norbert Otto zwischen zwei Starts hoch zu Pferd. Und schon kam der Aufruf der Richterin für Norbert, Georg und Monique zum Start im „Team Penning“.

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Das Team Penning ist eine von drei Westernkategorien des Turniers. Für drei Reiterinnen und Reiter gilt es, mit ihren Pferden drei Rinder mit der gleicher Nummer in einer vorgegebenen Zeit in das Pen zu treiben. Dazu gehört das Cattle Penning, bei dem ein Reiterpaar ein Rind nach zugerufener Nummer aussortieren muss. Beim Ranch Sorting (zwei Reiterpaare) gilt es, drei Rinder mit aufeinanderfolgenden Nummern von einem Pen in das andere zu treiben. Bei allen drei Disziplinen wird dabei in den Kategorien „Open“ und „Greener“ (Anfänger) gestartet. Wie schnell das bezeichnete Rind oder die Rinder aus der Herde gelöst werden, das das hängt vom Geschick des Reiters und seines Pferdes ab. Wichtig ist es natürlich, dass der Reiter sein Pferd genau kennt und um seine Wendigkeit und Spritzigkeit weiß. Aber gleich welche Kategorie und welches Alter: als kleine Könige dürften sich alle auf dem Rücken ihrer Pferde gefühlt haben.

Dass die Shadow Creek Ranch international einen Namen hat, beweisen die alljährlichen Teilnehmer, zu denen am Wochenende neben den eigenen Teams auch die aus Süddeutschland, aus Belgien und Österreich zählten. Klar ersichtlich wird das anhand der Fahnen, die die Zuschauer schwenken, wenn beispielsweise Reiterpaare aus Tirol (Elmau), der Steiermark oder Oberösterreich an den Start gehen. Stark besetz war das Turnier auch mit belgischen Reitern aus der Region Flandern. Sie waren mit neun Pferden angereist und starteten mit 20 Teams, erzählten sie. Ihre jüngste Teilnehmerin war Xenia, die sich mit ihren neun Jahren als „Greener“ im Team mit Erwachsenen erfolgreich schlug.

Natürlich hatten die Veranstalter in der Countryscheune auch für ein Rahmenprogramm gesorgt. So durften sich beim Kinderreiten mit richtigem Sattel selbst die Kleinsten als Könige fühlen, noch dazu, wenn die strahlenden Gesichter einem Schminkteam zu verdanken waren. Natürlich fand sich auch an den Ständen mit Sicherheit das passende Zubehör, ob es der Schmuck war, der vor allem Mädchen anzog oder der passende Westernhut. Musikalisch gab es bereits am Freitagabend einen gemütlichen Auftakt mit DJ Sven, wie eine Reiterin aus Elmau bestätigte. Es war sozusagen das „Warm up“ des Countryfestes, dem am Samstag ein echter Country-Abend mit der Band „Country Companie“ folgte. Sie versprach Westernmusik „Handgemacht, ehrlich und absolut live“ in allen Facetten zum Tanzen oder einfach zum Zuhören und genießen.