Kaum ist, Ende Juni im vergangenen Jahr, das Endergebnis der Stadtratswahl vom Mai 2024 im Amtsblatt der Stadt Sonneberg veröffentlicht, wird es auch schon angefochten. Bereits in den ersten Juli-Tagen liegt bei der Rechtsaufsichtsbehörde im Landratsamt ein Schreiben auf dem Tisch, in dem die Wahl angefochten wird. Ein Mann aus Sonneberg erläutert darin, warum er der Ansicht ist, sie sei ungültig. Es ist eine Mischung aus Argumenten, die aus der Reichsbürger-Szene bekannt sind, aus unhaltbaren, von keiner historischen Wirklichkeit gedeckten Behauptungen, aus Teilen des üblichen Verschwörungsraunens. Das Land existiere nicht, Dietrich Genscher habe als Außenminister das Land bei den Vereinten Nationen abgemeldet, ähnliche Fantasie-Erzählungen. Unter anderem rügt der Mann, dass weder die, die wählen, noch die, die gewählt werden wollten, eine deutsche Abstammung bis zurück ins Jahr 1913 hätten nachweisen müssen.