Die Trillerpfeifen und Tröten sind schon von weitem zu hören. „Wir schreiben Klausur“, ruft ein Schüler aus dem benachbarten Gymnasium Ernestinum, als sich am Donnerstagmittag nach einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi rund 50 Regiomed-Mitarbeiter vor dem Haus Contakt versammelt haben und Lärm machen. Stadtrat und Kreistag sollen hier in einer nichtöffentlichen Sitzung darüber abstimmen, ob der Krankenhausverband sein Angebot, die Klinken Coburg und Neustadt zu übernehmen, halten will. Die Politiker, die nach und nach ankommen, laufen vorbei an Plakaten mit Aufschriften wie „Verraten und verkauft“, „Wenn der TVöD geht, wir gehen mit!“ oder „Gebrochener Arm, gebrochenes Bein, wir lassen keinen Privaten rein“. Es geht bei der Kundgebung um den Erhalt der Arbeitsplätze, den Verbleib im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) und eine kommunale Trägerschaft. Zuletzt ist öffentlich geworden, dass die Klinikgruppe Sana sowohl ein Kaufangebot für Teile des Regiomed-Verbunds vorgelegt als auch ihr Interesse bekundet hat, als Betreiber in die Kliniken einzusteigen.