Ob die AfD als stärkste Fraktion mit 32 Sitzen ihren Chef Björn Höcke im zweiten Wahlgang aufstellt, soll sich erst kurz vor der Wahl am Donnerstag entscheiden. Höcke hat dies nicht ausgeschlossen. Für den ersten Durchgang sind keine Bewerbungen mehr möglich, weil dafür eine 48-Stunden-Frist gilt.
Seit Tagen wird in Thüringen diskutiert, wie sich Voigt verhalten sollte, wenn er im ersten Wahlgang mit erkennbaren Stimmen der AfD gewählt werden sollte, die in Thüringen vom Landes-Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft wird.
Die Linke hat bisher erklärt, dass es keine einzelnen Stimmen von ihr geben werde, sondern nur von den zwölf Abgeordneten gemeinsam. Im dritten Wahlgang reicht Voigt die relative Mehrheit, über die seine Koalition verfügt. Gewählt ist dann, wer die meisten Stimmen bekommt.
Landtagspräsident nennt Regeln für dritten Wahlgang
Seit Jahren wird in Thüringen über die Auslegung der Verfassung diskutiert, wenn es bei der Ministerpräsidentenwahl zu einem dritten Wahlgang mit nur einem Kandidaten kommt. Landtagspräsident Thadäus König hat sich nun auf eine Variante festgelegt. Er folge der Mehrheitsmeinung in der Rechtsliteratur und werde die Gegenstimmen bei einer konkurrenzlosen Kandidatur im dritten Wahlgang nicht berücksichtigen, sagte König in Erfurt. «Das bedeutet, der Wahlvorschlag ist angenommen, wenn eine oder mehrere Ja-Stimmen vorliegen.»