"Aber umgekehrt erwarte ich auch, dass wir in der Koalition in den kommenden Beratungen prüfen, welche Spielräume zusätzlich erschlossen und genutzt werden können. Hier rate ich zu Pragmatismus statt Denkverboten oder Polemik", sagte Post. Das gelte auch mit Blick auf nichtverbrauchte Mittel des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der die deutsche Wirtschaft in Folge der Corona-Pandemie stabilisieren soll. "Wo es Spielräume in diesem (Fall) und anderen Fällen gibt, sollten wir diese auch konstruktiv prüfen."
Umweltschutzorganisationen forderten mehr Tempo beim Klimaschutz. "Wir erwarten vom heutigen Koalitionsgipfel ein Aufbruchssignal für den Klimaschutz", heißt es in einem Appell von Campact, Fridays for Future und Greenpeace. "Es ist höchste Zeit, die Klimablockade der FDP-Minister Wissing und Lindner zu durchbrechen. Bundeskanzler Scholz muss hier ein Machtwort sprechen." Die Umweltschutzorganisationen forderten den Verzicht auf neue Autobahnen und ein Klimasofortprogramm für den Verkehr.
Dem Koalitionsausschuss gehören die Partei- und Fraktionschefs der drei Ampel-Parteien sowie der Kanzler und mehrere Minister an - insgesamt fast 20 Politiker. Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, dass das Gremium monatlich zusammenkommt, "um grundsätzliche und aktuelle politische Fragen miteinander zu diskutieren und die weitere Arbeitsplanung miteinander abzustimmen". In der Praxis tagt das Gremium aber deutlich seltener.