Regelschule Dermbach Offene Türen und vielfältige Angebote

Jürgen Körber
Staatliche Regelschule Dermbach. Foto: Jürgen Körber

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause gab es in der Regelschule Dermbach wieder einen Tag der offenen Tür. Zahlreiche Besucher nutzten das Angebot, die Schule und das, was sie ausmacht, kennenzulernen.

 
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Wer in Dermbach auf den Spuren des sagenumwobenen Rhönpaulus wandelt, erfährt an Station 5 des Rhöner Räuberpfads, die sich unmittelbar an der Regelschule befindet, viel Wissenswertes zur Entwicklung des Schulwesens, das mit der ersten eigenständigen Schule um 1670 seinen Anfang nahm. Damals war der Lehrer gleichzeitig der Kantor der Pfarrei. Während später zu-nächst eine katholische und eine evangelische Schule entstanden, wurde 1912 eine große Konfessionsschule ihrer Bestimmung übergeben. In der Nachkriegszeit entstanden in Dermbach eine Volksschule, eine Oberschule und eine Berufsschule.

Das aktuelle Schulwesen Dermbachs ist bestimmt durch die Grundschule und die Regelschule, die sich zum Tag der offenen Tür am Samstag gut vorbereitet zeigte und sich ihren Besuchern und vor allem den Grundschülern und ihren Eltern mit der Öffnung der Klassenräume, zahlreichen Aktionen und Präsentationen sowie mit einem kulturellen Rahmenprogramm vorstellte. Schulleiterin Sandy Kleffel, die im August 2021 die Leitung der Regelschule übernommen hat, freute sich, dass der Tag der offenen Tür „endlich wieder in Präsenz“ veranstaltet werden konnte. Sie begrüßte insbesondere den ehemaligen Schulleiter Meinolf Hepp und den Dermbacher Bürgermeister Thomas Hugk, stellte die Schule und das Programm des Tages vor und lud zur Besichtigung der Räume, zur Beteiligung an den verschiedenen Mitmachaktionen sowie zu Gesprächen ein.

Die Regelschule, die aus dem Altbau mit der Aula, dem Neubau und der dazwischen befindlichen Kreativwerkstatt besteht, hat einiges zu bieten. Das 20-köpfige Kollegium – darunter eine Beratungslehrerin, eine Förderschullehrkraft, eine Schulsozialarbeiterin und zwei Vertrauenslehrerinnen sowie die Schulsekretärin und der Hausmeister – unterrichtet und betreut aktuell etwa 180 (darunter 14 ukrainische) Schülerinnen und Schüler. Getreu dem Motto der Regelschule „Fit für die Schule, Beruf und Studium – fit für die Zukunft“ widmet das Lehrerkollegium neben der Vermittlung fachspezifischer Kompetenzen der Förderung des sozialen Miteinanders, der Wertevermittlung und der Vorbereitung im Hinblick auf die Berufsorientierung große Aufmerksamkeit, so Sandy Kleffel.

Wie die Umsetzung dieser Ziele in der Praxis erfolgt, konnten die Besucher am Tag der offenen Tür auf vielfältige Weise erfahren. In den Schulfluren beispielsweise wurden in Wort und Bild die Klassen, der Schulförderverein und die Schuljugendarbeit vorgestellt. Die Schüler haben in den Arbeitsgemeinschaften Mathe, Englisch, Nawi (Naturwissenschaften), Sportspiele und Kochen, im Internet-Café und in der Schulband die Möglichkeit, sich außerschulisch zu betätigen. Im Physikraum konnten sich die Besucher an kleinen Experimenten beteiligen , in einem Escape- Room sich im Englischen versuchen, im Altbau basteln oder Seife schnitzen, eine Ausstellung von Werkstücken aus Holz besichtigen und in der Schülerküche gemeinsam kochen und Wissenswertes zum Thema gesunde Ernährung erfahren. In der Kreativwerkstatt gab es eine Tombola und einen Infostand der Caritas. Auch zu Spenden zur Unterstützung der ukrainischen Schüler wurde aufgerufen.

Im Schülercafé lag die Schulchronik zur Einsichtnahme aus und es wurden Kaffee und Kuchen angeboten. Wer etwas Herzhaftes wollte, konnte sich eine Bratwurst auf dem Schulhof schmecken lassen; auch Zuckerwatte gab es.

In der Aula wurde ein kleines, sehens- und hörenswertes Programm geboten. So stellten Schülerinnen und Schüler ihre Projektarbeiten mit den Themen „Verlorene Städte“ und „60er und 70er Jahre“ vor. Lara Kirchner und Melissa Krauß widmeten sich in ihrer Präsentation politischen Ereignissen wie dem Mauerbau, der RAF und dem Vietnamkrieg sowie der Modegeschichte dieser Zeit mit der Jagd auf die Jeans aus dem Westen, dem Trend vom Rock zur Hose bei Mädchen und Frauen und vielem mehr. Besonders beeindruckend: ihre Tondokumentation mit zwei Zeitzeugen. Julius Lieding begeisterte mit seinem Spiel auf dem Keyboard, Anton Flöter präsentierte Goethes „Zauberlehrling“ und die vier Mädels um Anna Lara Kister sangen Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“.

Schulleiterin Kleffel plädierte für den Erhalt des Schulstandorts, warb um Mitglieder und Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Regelschule und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Suche eines oder einer Vereinsvorsitzenden bei der bevorstehenden Neuwahl des Vorstands im Herbst dieses Jahres erfolgreich sein möge.

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