Razzia wegen systematischen Cybermobbings BKA geht gegen kriminelle Vereinigung vor

red/AFP

Die Polizei ist in mehreren Bundesländern zu einer Razzia wegen Cybermobbings unter Onlinecomputerspielern ausgerückt. Die Durchsuchungen galten mutmaßlichen Rädelsführern einer als kriminelle Vereinigung eingestuften Gruppierung.

 
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Bei den Razzien am Dienstag wurden laut BKA zahlreiche elektronische Speichermedien und Geräte beschlagnahmt. (Symbolbild) Foto: imago/Guido Schiefer

Die Polizei ist am Dienstag in mehreren Bundesländern zu einer Razzia wegen systematischen Cyberstalkings und Cybermobbings unter Onlinecomputerspielern ausgerückt. Die Durchsuchungen galten zehn mutmaßlichen Rädelsführern der als kriminelle Vereinigung eingestuften Gruppierung New World Order, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte. Sie sollen Spieler aus der Onlinestreamingcommunity als Opfer ausgesucht und mittels sozialer Medien bedroht und verfolgt haben.

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Wie das BKA am Mittwoch weiter mitteilte, sollen die Verdächtigen sich oft „vulnerable oder kognitiv beeinträchtigte Menschen“ als Ziele von Mobbing ausgesucht haben. Sie hätten es darauf angelegt, die Opfer „zu verhöhnen und sie zur Aufgabe ihrer Onlinepräsenz zu bringen“. Demnach wurden am Mittwochmorgen zehn Wohnungen in den sechs Bundesländern Berlin, Bayern, Berlin, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Brandenburg durchsucht.

Zahlreiche elektronische Speichermedien und Geräte beschlagnahmt

Bei den Razzien wurden laut BKA zahlreiche elektronische Speichermedien und Geräte beschlagnahmt. Diese sollen nun als Beweismittel ausgewertet werden. Bei der Gruppierung New World Order handelt es sich demnach um einen rein virtuell bestehenden Zusammenschluss, der sich im Internet organisiert.

Zum Instrumentarium der Gruppe gehört laut BKA unter anderem auch, Polizei oder Feuerwehr per Notruf zu vermeintlichen Einsätzen in die Wohnungen von Opfern zu alarmieren. Das Eindringen soll dann per Livestream mitverfolgt werden, Experten nennen diese Mobbingmethode Swatting. Außerdem sollen die Beschuldigten auch versucht haben, an personenbezogene Daten von Opfern zu gelangen und diese dann in den Livestream von Onlinecomputerspielen zu teilen.

Dort sollen sie ferner auch volksverhetzende Kommentare sowie Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen veröffentlicht haben. Die Ermittlungen in dem Fall werden gemeinsam vom BKA und einer für Internetkriminalität zuständigen Spezialabteilung der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main geführt. Die Behörden gingen „entschlossen gegen jegliche Form von Bedrohung, Ausgrenzung sowie Hass und Hetze im Internet vor, erklärte das BKA.