Melden nur Verschwörungstheoretiker?
Doch wer meldet die Sichtungen überhaupt? Sind dies nur an Aliens auf der Erde glaubende Verschwörungstheoretiker? "Es sind alle Altersgruppen vertreten, alle Berufsgruppen und zu 99 Prozent wollen sie von uns wissen, was sie beobachtet haben, und kommen auch nicht in der Erwartung, ein außerirdisches Raumschiff gesehen zu haben", sagt Köhler.
Er betont aber auch: "Natürlich gibt es dann ein Prozent, das mit seiner Einstellung überzeugt ist, jetzt selbst ein außerirdisches Raumschiff gesehen zu haben - wie es tagtäglich in diversen TV-Dokus als Wahrheit verbreitet wird - und ist dann enttäuscht, wenn wir eine recht irdische Ursache identifiziert haben."
Gemeldet werden UFO-Sichtungen von überall in Deutschland. Besonders viele Anfragen pro Million Einwohner gab es 2023 in den Bundesländern Rheinland-Pfalz (18) und Hessen (17,4), besonders wenige in Sachsen (2,7) und Bremen (1,5).
Was Köhler antreibt
Köhler klärt diese Sichtungen aus gleich mehreren Gründen gerne auf. So sei er immer wieder "neugierig, wenn neue Dinge am Himmel auftauchen, gerade in letzter Zeit mit neuen Event-Lichteffektgeräten, die auch Rätselraten auslösen, sowie die Drohnen-Entwicklungen, welche immer stärker am Himmel vertreten sind". Zudem gebe es keine vernünftigen alternativen Anlaufstellen für Bürger, die nach einer wissenschaftlichen Erklärung für ihre Beobachtungen suchen.
Und woher rührt Köhlers Interesse? "Außerirdisches Leben - oder gar Besuch von Außerirdischen - habe ich als junger Mann, welcher als 11-Jähriger die Mondlandung am schwarz-weiß-TV-Monitor dank meines Vaters verfolgen durfte, nicht ausgeschlossen. Denn wenn wir Menschen die Möglichkeit hatten auf den Mond zu kommen, warum sollten es Außerirdische nicht können?"
Heute trenne er seine UFO-Forschung von außerirdischem Leben, da er "bisher keinen Nachweis für außerirdischen Besuch auf der Erde finden konnte". Dennoch betont er mit Blick in die Zukunft: "Von meinem astronomischen Wissen her bin ich jedoch überzeugt, dass es außerirdisches Leben gibt und wir zukünftig mit unseren Sonden und besseren Teleskopen Hinweise finden werden."