Radweg zum Friedberg Radler erwarten mehr Sicherheit

Ein Radweg von der Suhler Innenstadt zum Friedberg würde mehr Probleme lösen als schaffen – auch wenn dafür eine Autofahrspur wegfällt. Das meint der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Am Ende gäbe es mehr Sicherheit für Radler und auch für Autofahrer.

 
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Mit dem Rad auf den Friedberg – das ist bislang wahrlich keine Freude: Eingezwängt zwischen vorbeibrausenden Autos, Leitplanke Foto: /Karl-Heinz Frank

Sehr positiv wird vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) die Information bewertet, dass in Suhl über eine Rad- und Fußwegeverbindung auf den Friedberg nachgedacht wird. „Die zur Diskussion stehende Route zur Verbindung des Stadtzentrums mit dem Gewerbe- und Wohngebiet Friedberg entlang der Schleusinger Straße ist die kürzeste und flachste und somit fahrradfreundlichste Strecke“, erklärte Christine Pönisch vom ADFC-Kreisverband Südthüringen.

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Durch Nutzung von Synergien bei der Sanierung der Schleusinger Straße dürfte es eine kostengünstige Lösung werden, mit guten Aussichten auf Förderung. Alle alternativen Routen scheiden aus Sicht des ADFC aus, da sie sehr steil, ungleich länger und im Ausbau kostenintensiver sind.

„Mit einem Radweg zum Friedberg ergibt sich auch die Möglichkeit einer Anbindung nach Schleusingen, denn auch in der Stadt Schleusingen wird aktiv über die Verbindung zum Friedberg nachgedacht“, so Christine Pönisch. Der Radweg ist von Schleusingen bis Hirschbach fertig. Bereits jetzt kann man von Hirschbach über vorhandene Waldwege den Friedberg erreichen. Die Strecke würde Teil der geplanten touristischen Südhangroute Thüringer Wald, einer Hauptroute des Radverkehrskonzeptes 2.0 des Freistaates Thüringen.

Hohe Benzinpreise

In Zeiten von Klimakrise, Benzinpreiserhöhungen und Jobrad-Angeboten sowie einer deutlichen Zunahme des Radverkehrs durch Pedelecs wäre die Schaffung einer sicheren und komfortablen Radverkehrsverbindung zum Friedberg ein wichtiger Schritt, so die ADFC-Sprecherin. Die Strecke entlang der Straße ist dafür die moderateste Möglichkeit. Diese Routenführung wurde erstmalig 2016 im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung Suhl 2030 von den Planern vorgeschlagen. Der Gedanke wurde damals aber abgelehnt, da Probleme mit dem Autoverkehr bei Wegfall der zweiten Bergspur vermutet wurden. „Mittlerweile gibt es einen fortgeschrittenen Erkenntnisstand. Die Bauzeit des Geh- und Radweges entlang der Gothaer Straße hat bewiesen, dass die Sperrung einer Spur auf einer vergleichbar belasteten Straße zu keiner maßgeblichen Verkehrsbehinderung geführt hat“, erklärt Pönisch.

Bereits jetzt nehme der Radverkehr auch auf der Straße Richtung Friedberg zu. Aktuell müssten die Radfahrer auf der Fahrbahn fahren, was zu gefährlichen Situationen führe . „Die Behinderung auf der Strecke dürfte damit aktuell größer sein, als bei Wegfall der zweiten Bergspur von Skeptikern befürchtet“, reagiert die ADFC-Sprecherin auf Bedenken. Mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung hat der Radverkehr ein höheres Gewicht bekommen. Es ist erlaubt, dass Radfahrer nebeneinander fahren. Innerorts ist mindestens 1,50 Meter Überholabstand vorgegeben. Damit dürfen Radfahrer nur noch mit Spurwechsel überholt werden, was bergab nicht möglich ist. Hier würde eine eigene Radspur zu einer deutlichen Verbesserung führen.

Braucht Suhl einen neuen Radweg auf den Friedberg? Was ist Ihre Meinung, liebe Leser? Schreiben Sie uns an lokal.suhl@freies-wort.de