"Wir glauben weiter an ihn", sagte Sportdirektor Rolf Aldag, räumte aber auch ein: "Emu wird bestimmt seine Freiheiten kriegen, aber mit einer Ein-Mann-Kapitänsrolle für Emu in die Tour zu gehen, ist dann ein Druck, den wir nicht unbedingt annehmen müssen." Ohnehin: Laufe alles normal, seien die ersten beiden Plätze durch Tour-Sieger Jonas Vingegaard (Dänemark) und dem zweimaligen Champion Tadej Pogacar (Slowenien) fast schon vergeben.
Da ist auch Buchmann realistisch. "Die Zwei sind stärker als ich, aber die müssen auch erst gut durchkommen. Die können auch stürzen oder in der Vorbereitung Pech haben. Dann sind die zwei Plätze auch wieder frei", so der Deutsche Meister von 2015, der in seiner Fahrweise ein wenig limitiert ist. Die Attacken der beiden Topstars könne er nicht mitgehen. "Die zwei sind explosiver als ich. Da muss ich mein Tempo fahren", sagt Buchmann. Dazu kommt seine Schwäche im Zeitfahren, wenngleich dieses Mal nur 22 Kilometer im Kampf gegen die Uhr zu bewältigen sind.
Die neue Generation um Vingegaard, Pogacar und auch Weltmeister Remco Evenepoel (Belgien) habe die Rennen härter gemacht. Trotzdem müsse er sich bewusst machen, "wie gut man war", ergänzte Buchmann und gibt seinen Traum nicht auf: "Es gibt ja auch ein paar Leute, die mit über 30 erstmals bei der Tour auf dem Podium gestanden haben. Da wäre ich nicht der Erste und der Einzige."