Nein, Hebamme will Sybille Lenz nicht werden, als sie am Ende ihrer Schulzeit über den weiteren Lebensweg nachdenkt. Da ihr Vater Polizist ist, möchte die in Untermaßfeld aufgewachsene junge Frau in diese Richtung gehen. Doch ihr Vater rät ihr ab – und eine Bekannte erzählt ihr erstmals vom Beruf Hebamme. In Meiningen im Bezirkskrankenhaus bewirbt Sybille sich 1981 und wird für ein dreijähriges Studium nach Erfurt abgeordnet. „Das erste Jahr war hart, da ging es streng zu. Angefangen von der Kleidung – mit Häubchen – bis zu den Aufgaben, die wir zugewiesen bekamen. Letzteres bestand größtenteils nur aus putzen.“ Das ist nicht das, was Sybille machen möchte – sogar Kaffeetrinken ist verboten. Doch irgendwann ist diese Zeit vorüber – mit dem Abschluss als Hebamme kommt sie zurück und arbeitet fortan in der Frauenklinik in Meiningen.