Eigentlich, hoffen im Moment nicht nur die Macher des Provinzschrei-Festivals, sondern so gut wie alle, die Kultur auf die Beine stellt, müssen ihnen die Karten geradezu aus der Hand gerissen werden. Die Menschen seien hungrig nach der durch die Pandemie verordneten Abstinenz. Aber nein, so ist es nicht. Jedenfalls nicht ganz. Die Menschen, zumindest einige, haben sich gewöhnt – an keine Kultur. Also könnten die Macher des 21. Provinzschrei-Festivals den Kopf in den Sand stecken. Machen sie natürlich nicht, weil sie wissen, dass ohne Kultur etwas fehlt. „Kultur ist wie Klebstoff für das Leben“, sagt Hendrik Neukirchner. Und das stimmt. Sie hält zusammen, was sich aufzulösen droht: Das Miteinander. Und so ist das Festival, traditionell am 1. September durchstartet, auch ein trotziges Manifest: „Jetzt erst recht!“.