Projektwoche Handwerk Grube-Schüler lernen von den Profis

Sarah Jakob

Viele verschiedene handwerkliche Berufe haben jüngst die Grube-Schüler während ihrer Projektwoche und zum „Tag der offenen Tür“ entdeckt. Währenddessen fuhren einmal sogar Bagger auf dem Schulgelände vor.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Koch, Elektriker, Bauunternehmer, Steinmetz, Spielzeug-Designer, Fliesenleger, Heizungsinstallateur: Berufsgruppen im Bereich des Handwerks gibt es so einige. Für die Gesellschaft ist jeder einzelnen von ihnen von Bedeutung – doch dem Handwerk fehlt es über die Jahre hinweg immer wieder an Nachwuchs. In der Grundschule „Grube“ in Sonneberg haben es sich deshalb Direktorin Uta Bätz und ihr Lehrerkollegium zur Aufgabe gemacht, den Kindern schon von klein auf wichtige Impulse zu den verschiedenen Handwerks-Branchen mitzugeben. Sie organisieren in der Folge die Projektwoche zum Thema „Handwerk“ und überlegen sich einige Überraschungen für die Steppkes – vom Ausflug in die Werkstatt des Krippenfiguren-Herstellers Marolin bis hin zum Besuch von schweren Baumaschinen auf dem Schulhof war alles dabei.

„Wir sind uns sicher, dass es sich positiv auf den späteren Lebensweg auswirken kann, wenn man Kindern von Anfang an aufzeigt, was es alles für Möglichkeiten gibt“,erklärt Schuldirektorin Uta Bätz. Sie erklärt weiterhin, dass in den jeweiligen Klassenstufen auf altersgerechte Weise Berufsgruppen, ihre Aufgaben und Bezeichnungen durchgesprochen wurden. Beschrifteten die Jüngsten in der ersten Klassenstufe spielerisch Abbildungen von Koch, Elektriker, Gärtner und Co., gingen die älteren Schüler in den Klassen drei und vier bereits genauer auf das Handwerk ein und ordneten es in verschiedene Kontexte. „Hier wurden zum Beispiel die Berufe des Mittelalters durchgesprochen“, sagt die Schulchefin während einer Führung am vorigen Freitag durch das Gebäude und die einzelnen Klassenräume. Bätz hat nämlich für das Ende der besonderen Woche den Tag der offenen Tür an der Grube-Schule angesetzt. Interessierte Eltern hatten so die Möglichkeit, einmal einen Einblick in die Schulfamilie zu bekommen und in den Unterricht hinein zu schnuppern. Die Anmeldezeiten gelten immer für den übernächsten Herbst, also in diesem Fall für 2024. Für Grundschulen in Thüringen findet die Anmeldung in einem festgelegten Zeitraum , vom 2. bis 10. Mai, statt.

Schule nach außen präsentieren

Zum Info-Tag herrscht deshalb reges Treiben in der Eisenbahnstraße – nicht nur Schüler huschen noch von Raum zu Raum, auch eine Traube aus Erziehungsberechtigten, Paaren und Eltern mit Kindern im Schlepptau hat sich vor dem Haupteingang gebildet.

Uta Bätz muss noch einmal in ihr Büro eilen, um händisch die Klingel auszulösen, damit jeder weiß: „Jetzt geht es ab in die Klasse.“ Dort warten schon Lehrer und Grube-Schüler auf die Besucher. Die Kinder lassen sich von den Unterrichtsbeobachtern nicht beirren. Im Gegenteil, sie zeigen auf musikalische und bildhafte Weise, was sie die vergangenen vier Tage über unterwegs und im Schulhaus über das Handwerk gelernt haben. Manche präsentieren tolle Plakate mit zahlreichem Infomaterial, andere führen in der Kaffeepause kleine Beiträge vor den Eltern auf.

Schüler erleben aufregende Ausflüge

In einer ruhigen Minute berichtet die Schuldirektorin, dass sie sowohl mit dem Ablauf als auch mit den Ergebnissen der Projektwoche sehr zufrieden ist. Großen Dank möchte sie den Unternehmen, die sich ehrenamtlich Zeit genommen haben, aussprechen. „Das ist nicht selbstverständlich, dass man einfach mit einer ganzen Schulkasse vorbeikommen kann und dann über eine Stunde etwas gezeigt bekommt.“ Schließlich müsse sich je ein Vertreter des Betriebs trotz vollem Terminkalender Zeit nehmen für die Kleinen. Beteiligt hat sich laut Bätz etwa die Firma Diez Fördersysteme. „Da waren die Augen groß, als plötzlich Bagger und Kipper auf dem Schulhof vorgefahren sind“, erinnert sich Bätz. Außerdem besuchten die Kinder die Gärtnerei in Hönbach und pflanzten direkt ein paar Blumen mit ein. „Zudem danke ich der Brauerei Gessner, HSL Metallbau, der Somso und Martin Bären“, sagt die Direktorin. Damit war es aber nicht genug. Mit ihren Lehrkräften statteten die Kinder auch dem Steinmetzbetrieb Hopf und der Druckerei „Zöllner-Wiethoff“ einen Besuch ab. Im Unterricht vorbei kam etwa Andreas Pawletta, der den Kindern erklärte, welchen Aufgaben ein Heizungsinstallateur in seinem Arbeitsalltag nachgeht. „Dass sich so viele Firmen beteiligt haben, war wirklich einzigartig“, ist Bätz dankbar. Für Arbeitsmaterialien, Eintrittsgelder und Bustickets gab es außerdem eine Förderung der Sybille-Abel-Stiftung, die einen reibungslosen Ablauf der Projektwoche unterstützte.

Bilder