Projekttag Ausstellung erinnert an Anne Frank

Isabel Kämpfer
Die Ausstellung über Anne Frank wurde im Atrium der Schule eröffnet. Hier bekamen die Schüler einen ersten Eindruck von dem Aktionstag. Foto: /Kämpfer

Anlässlich des Anne Frank Tages am 12. Juni nahm die Sibylle-Abel-Schule an einem bundesweiten Projekt des „Anne Frank Zentrums Berlin“ teil.

 
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Ziel des Projektes ist es, den Anne Frank Tag fest ins Schulprogramm zu etablieren und jedes Jahr an das jüdische Mädchen zu erinnern, welches stellvertretend für den Antisemitismus und das Leid während des Nationalsozialismus steht.

In diesem Jahr beteiligte sich die Klasse 9c an dem Projekt und bereitete für ihre Mitschüler aus den Jahrgangsstufen 7 bis 9 eine beeindruckende Ausstellung vor.

Die Schüler und Schülerinnen arbeiteten fächerübergreifend in Deutsch und Geschichte an dem Thema. Im Deutschunterricht wurde unter anderem das berühmte Tagebuch der Anne Frank gelesen und ein Lesetagebuch dazu entwickelt. In Geschichte wurden der zeitliche Ablauf und die historischen Ereignisse verinnerlicht, zudem ist eine Projektfahrt ins Konzentrationslager Buchenwald geplant.

Besonders spannend war es jedoch für die Jungen und Mädchen der 9. Klasse an dem gemeinsamen Projekt anlässlich des Anne-Frank-Tages zu arbeiten. Die Jugendlichen entwickelten beeindruckende Ideen, ihren Mitschülern einen sensiblen, aber fundierten Hintergrund über die Familie Frank und den Nationalsozialismus zu gewähren.

In insgesamt vier Stationen vermittelten sie auf bemerkenswert empfindsame Art und Weise was es hieß, ein jüdisches Mädchen während der Zeit des Antisemitismus zu sein. Sie beleuchteten Anne Franks Freundschaften vor und während der Zeit im Versteck, sie stellten die Beziehungen untereinander dar und setzten sich so intensiv mit dem ihnen noch unbekannten Mädchen auseinander, dass sie nach den intensiven Wochen der Arbeit am Projekt den Eindruck hatten, Anne Frank so gut zu kennen, als seien sie ihr persönlich begegnet.

Am Freitag, 17. Juni, konnte die Ausstellung eröffnet werden. In Station 1, welche sich im Atrium der Schule befand, bekamen die Schüler und Schülerinnen einen ersten Eindruck von dem Aktionstag. Hier waren unsere einprägsamen Schautafeln zum Thema „Freundschaft“, welche wir von der Stiftung aus Berlin kostenfrei zugesandt bekommen haben, ausgestellt. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler präsentierten unsere Aktion, gingen dabei auf die Plakate ein und stellten den Zuschauern das Tagebuch der Anne Frank vor.

Eine weitere Station berührte alle Zuschauer ganz besonders. Eine Gruppe erstellte ihren eigenen Podcast. Sie sprachen aus Sicht von Anne und ihrer besten Freundin und Vertrauten Hannah Goslar. Alle lauschten gespannt dem Gespräch zwischen den beiden jungen Mädchen und dem letztmaligen Abschied kurz vor Annes Tod.

Zudem schöpften die Schülerinnen, Amelie, Annabell und Elisa die digitalen Möglichkeiten der Schule voll aus und holten mit der beliebten WDR App eine Zeitzeugin und ehemalige Vertraute von Anne Frank direkt ins Klassenzimmer. Hierbei wurde die ältere Dame eindrucksvoll zwischen die Zuschauer projiziert.

Des Weiteren bekamen die Besucher der Ausstellung in einem dritten Raum einen groben geschichtlichen Überblick über die Zeit, in der Anne Frank aufgewachsen ist und die Hintergründe, warum sie sich verstecken und schließlich sterben musste. Zudem erhielt jeder eine Anne Frank Zeitung, die gemeinsam gelesen und bearbeitet wurde. Abschließend nahmen die Jungs dieser Gruppe die Zuschauer mit auf eine Roomtour ins Hinterhaus in Amsterdam, wo Familie Frank zusammen mit Familie van Pels und Fritz Pfeffer lebten.

Beeindruckender Film

Eine letzte Gruppe klärte die zum größten Teil jungen Zuseher über die für sie zum Teil noch unbekannten Begriffe wie Nationalsozialismus, Antisemitismus und Propaganda auf. Veranschaulicht haben sie ihr Wissen mit einem beeindruckenden Film, welchen wir ebenfalls aus der WDR App bezogen und über das Whiteboard zeigen konnten. Anschließend gab es die Möglichkeit, gewonnenes Wissen zu vertiefen, offene Fragen zu klären und das neu gewonnene Wissen in einem Quiz unter Beweis zu stellen.

Abschließend ist zu sagen, dass die Jugendlichen viel Engagement für dieses Projekt zeigten, sich interessante und lehrreiche Gespräche mit den Mitschülern ergaben, sodass wir einen kleinen und hoffentlich nachhaltigen Beitrag gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung leisten konnten.

Für alle Interessierten hat unsere Schule ab sofort gleich zwei wertvolle Expositionen zu bieten. Zum einen die schulinterne Reihe zum Thema Anne Frank als auch die Grenzöffnungsschau, welche Teil der Wanderausstellung der Stadt Sonneberg ist.

„Wir können alles schaffen, wenn wir das gleiche Ziel vor Augen haben. Es ist wichtig, dass die Geschichte der Anne Frank nicht in Vergessenheit gerät. Manchmal ist es einfacher als man denkt, so einen wertvollen Tag zu gestalten,“ sagte Erik Lindenlaub im Anschluss.

„Der Anne Frank Tag war für mich ein sehr besonderer Tag. Wir haben uns literarisch, forschend und biographisch mit dem Schicksal von Anne beschäftigt und wollen dadurch auch ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus und für mehr Toleranz einsetzen. Unsere Klasse hat den Zuschauern eine junge Frau vorgestellt, die nicht viel älter war als sie selbst, sodass es sichtlich allen gelang, sich in die Lage und die Gedanken ein Stück weit hineinzuversetzen. Wir danken unserer Lehrerin Frau Kämpfer für diese Möglichkeit und werden den Namen Anne Frank sicherlich niemals vergessen,“ erklärte Elisa Rühmer.

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