Projektarbeit ausgezeichnet Vierstellige Summen für den Landkreis

Martin Glienke

Drei Sonneberger Vereine dürfen sich über Preisgelder im „Machen!2024“-Wettbewerb freuen. Für was das Geld genutzt wird, haben die Gewinner schon einige Ideen.

 
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Jens Kaufmann, Vorstandsvorsitzender Dorfleben Judenbach, nahm die Urkunde bei der Preisverleihung in Berlin entgegen. Der Verein kann sich über 5000 Euro freuen. Foto: Dorfleben Judenbach

Ausgelassene Stimmung am Dienstag in der Alten Försterei in Berlin-Köpenick: Bundeskanzler Olaf Scholz, der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider, und die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt haben Engagierte aus ganz Ostdeutschland ausgezeichnet. Auch drei Vereine aus dem Landkreis Sonneberg konnten sich jeweils über vierstellige Preisgelder freuen – ein Verein war sogar vor Ort.

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Der SPD-Politiker eröffnete die Veranstaltung und hob die Bedeutung des Ehrenamts hervor: „Die Preisträger des Wettbewerbs zeigen eindrucksvoll, wie viel man erreichen kann, wenn man gemeinsam anpackt. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für das Leben in den ländlichen Regionen unseres Landes.“

Vom Bundeskanzler ausgezeichnet

Von über 200 prämierten Projektideen erhielten 106 ihre Preise im Stadion An der Alten Försterei. Überreicht wurden sie von Bundeskanzler Olaf Scholz, den Vorständen der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), Katarina Peranić und Jan Holze, Mitgliedern der Jury, und Carsten Schneider. Dieser unterstrich die Bedeutung des Wettbewerbs: „Die vielen Engagierten in unserem Land setzen sich jeden Tag für ihre Gemeinden und ihre Mitmenschen ein. Dadurch bereichern sie das Leben in den Kommunen und stärken den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Diese Menschen und ihre Leistungen zu würdigen und zu unterstützen, ist unser Anliegen. Für unsere Demokratie sind sie tragende Säulen.“

Katarina Peranić, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt und Co-Vorsitzende der Jury, betont: „Der Wettbewerb „machen! 2024“ schafft eine Plattform, die das beeindruckende Engagement Ostdeutschlands sichtbar macht und stärkt. Diese Projekte tragen dazu bei, dass ländliche Gebiete lebendig und zukunftsfähig bleiben und verdeutlichen das enorme Potenzial des ehrenamtlichen Engagements.”

Es geht um viel Geld

Eine neunköpfige Jury hat die Preisträger in den drei Kategorien „Engagement für mehr Lebensqualität und ein gutes Miteinander”, „Engagement für und von jungen Menschen” und „Engagement für die Erinnerung an die Errungenschaften der friedlichen Revolution” aus über 800 eingereichten Projektideen ausgewählt. Insgesamt werden über 830 000 Euro Preisgeld an die ausgezeichneten Ideen ausgezahlt. Ziel des Wettbewerbs ist es, das freiwillige Engagement in Ostdeutschland zu würdigen, öffentlich sichtbar zu machen und die Umsetzung von Projektideen in ländlichen Räumen zu unterstützen. Im nächsten Jahr wird der Wettbewerb erneut ausgetragen.

Judenbacher räumen ab

Große Freude gab es bei den Mitgliedern des Vereins Dorfleben Judenbach. Für ihr Engagement mit dem Projekt „Dorfhilfe“ wurden sie im Rahmen des Wettbewerbs mit einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro ausgezeichnet. Das Projekt „Dorfhilfe“ des Vereins Dorfleben Judenbach ist eine lokale Initiative, die finanzielle Unterstützung für kleine, ehrenamtliche und gemeinwohlorientierte Projekte in Judenbach bereitstellt. Diese sogenannten Miniprojekte sollen die Lebensqualität im Ort nachhaltig verbessern und stammen direkt aus der Bevölkerung. „Mit der „Dorfhilfe“ möchten wir die Bewohner unseres Ortes aktiv in die Gestaltung ihrer unmittelbaren Lebensumgebung einbinden und gleichzeitig das ehrenamtliche Engagement vor Ort stärken“, erklärt Jens Kaufmann, Vorstandsvorsitzender von Dorfleben Judenbach.

„Wir sind unglaublich stolz auf diese Auszeichnung“, führt Kaufmann weiter aus. „Sie zeigt, dass unser Einsatz und unser Engagement für Judenbach nicht unbemerkt bleiben. Das Preisgeld von 5000 Euro wird es uns ermöglichen, noch mehr Projekte zu fördern und somit die Gemeinschaft weiter zu stärken.“

Die Preisverleihung des Wettbewerbs verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist, heißt es vom Vorsitzenden. „Dorfleben Judenbach wird die finanzielle Unterstützung nutzen, um weiterhin innovative und gemeinschaftsstiftende Projekte umzusetzen, die das Leben in Judenbach bereichern und die Dorfgemeinschaft enger zusammenwachsen lassen.“

Schwimmbad als kultureller Mittelpunkt

Der Schwimmbadverein Schalkau konnte sich ebenfalls über ein Preisgeld für sein Projekt „Bühne frei“ freuen, war aber nicht in Berlin vor Ort. Mit den 2500 Euro Preisgeld weiß Falk Pfütsch schon einiges anzufangen. Gerade in diesem Jahr habe man durch die Modernisierung der Anlage weit mehr Besucher als sonst, heißt es von Pfütsch. „Da kommen auch ganz viele Leute von außerhalb“, heißt es. Darum wollen sie ihr Angebot weiter ausbauen. Heißt konkret: mehr Aktionen auf der Kulturbühne. Dafür wird neue Technik wie Lautsprecher, eine Leinwand und ein Beamer dringend benötigt. Das könne man sich nun eher leisten. Ihr Ziel: „Das Schwimmbad Schalkau soll der kulturelle Mittelpunkt der Stadt werden.“

In Technik investieren

Der Vorsitzende des Kirchweih- und Lindentanzvereins Toni Lenkardt freut sich ebenfalls über 2500 Euro für seinen gemeinnützigen Verein. Sie waren auch nicht in Berlin dabei. Mit dem Projekt „Unser Dorf schaut zu“ hatten sich die Effelder beworben. Das Geld soll ebenfalls der Allgemeinheit zugutekommen. „Ein größerer Beamer oder eine Leinwand wären toll“, so Lenkardt. „Gerade das Public-Viewing bei der Europameisterschaft hat gezeigt, wie gut so etwas ankommt.“ Mit einem eigenen Projektor müsse man diese nicht mehr borgen, sondern könne im Gegenzug selbst die Technik an andere Verbände ausleihen. Gerade mit dem Sport- und Feuerwehrverein arbeitet man sehr eng zusammen. „Am Ende profitieren dann alle von dieser Investition.“ Gerade in einem Bereich, in dem das Geld immer knapp ist, wird jeder Euro zweimal umgedreht. „Wir sind nur ein kleiner Verein mit hauptsächlich Spenden und Kirchweihbesuchern als Einnahmequelle. Da freut man sich über jeden Cent.“ Da die Finanzierung zunehmend schwerer wird, müsse man selbst da aktiv werden, wenn man diesen Verein so erhalten will, so der Vorsitzende.