Dazu sind neben den Feuerwehrmännern aus Suhl auch die Kameraden aus Zella-Mehlis und Geschwenda alarmiert worden. Sie beginnen, einen Pendelverkehr der Löschfahrzeuge zu organisieren, rollen Hunderte Meter Schlauch aus, zapfen Hydranten an, stellen Pumpen und Wasserbassins auf. „Das Schwierige am Sehmar ist, dass das Wasser über eineinhalb Kilometer und rund 60 Höhenmeter transportiert werden muss“, schildert Daniel Wiegmann.
An vielen Stellen herrscht geschäftiges Treiben, aber immer mal wieder auch Verwirrung. „Wo liegen denn jetzt die Löschrucksäcke?“, fragt ein Kamerad, der mit der manuellen Waldbodenbearbeitung – einem weiteren Baustein der Waldbrandbekämpfung – beginnen will. So solle vermieden werden, dass sich das Feuer hinauffrisst in die Baumkronen. „Ein Wipfelbrand ist kaum noch zu kontrollieren. Wir wollen verhindern, dass es soweit kommt“, sagt Daniel Wiegmann.
In Ausrüstung investiert
Dafür hat das Land Thüringen extra in die Ausrüstung für die Wehren investiert. 20-Liter-Löschrucksäcke und spezielle Harken ersetzen seit Kurzem Mistgabeln und Dunghaken, mit denen die Kameraden bis dato gegen die Flammen am Boden gekämpft haben. Nun muss das nagelneue Equipment seine erste Feuerprobe bestehen.
Seit knapp einem Monat besitzt die Suhler Wehr auch einen Faltbehälter. Darin finden 15 000 Liter Wasser Platz. Er funktioniert wie ein Planschbecken aus dem Baumarkt. Erst muss ein Ring aufgepumpt, dann kann das Becken mit Wasser gefüllt werden. Damit das zügig geht, dockt der Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei an und lässt seine 10 000 Liter hineinlaufen. Der Behälter stellt sich automatisch auf. Das riesige Reservoir ist nötig, damit der Helikopterpilot darin den Bambi Bucket, einen Löschwasserbehälter für Hubschrauber, eintauchen kann.
Unterstützung aus der Luft
Endlich naht dann auch die ersehnte Unterstützung aus der Luft. Die Feuerwehrmänner verlassen das Gebiet, in dem das vermeintliche Feuer tobt und beobachten die Kollegen der Polizei bei ihrem Einsatz. Der Hubschrauberpilot muss das Wasserbecken – trotz des Windes, das die Rotoren verursachen – genau treffen. Dann füllt sich der Eimer mit Wasser. Der Hubschrauber fliegt über das Feuer und löscht punktgenau. Am frühen Nachmittag heißt es dann: Das Feuer ist aus!
In den kommenden Wochen werden die Kameraden nun auswerten, was gut gelaufen ist und welche Schwachstellen ausgemerzt werden müssen – bis der Ernstfall eintritt.