Wie lange dauert die Behandlung?
Die Dauer der Therapie hängt von der Art des Tumors ab, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, welche Medikamente verwendet werden und wie gut sie anschlagen. Auch spielt eine Rolle, ob die Behandlung mit anderen Krebstherapien kombiniert wird: Prinzessin Kate erhält nach eigenen Angaben eine sogenannte adjuvante Chemotherapie. Diese erhalten Patienten in der Regel nach einer Operation. Sie soll helfen, im Körper verbliebene Tumorreste oder verstreute Krebszellen abzutöten. Die Gabe der Chemotherapie an sich dauert nur wenige Minuten bis hin zu mehreren Stunden. Allerdings gibt es unterschiedlich lange Behandlungszyklen – je nachdem, ob eine Heilung oder eine palliative Versorgung angestrebt wird, sagt Denzlinger. „Die kurative Therapie kann sich mehrere Monate hinziehen. Dagegen dient eine palliative Behandlung dazu, den Krebs so weit zurückzudrängen, dass sich mit ihm beschwerdefrei leben lässt.“ Diese wird auf unbestimmte Zeit angesetzt.
Gibt es Nebenwirkungen?
Das Problem einer jeden Chemotherapie ist, dass sie nicht nur Tumorzellen angreift: Auch gesunde Zellen teilen und vermehren sich – können also aufgrund der Chemotherapeutika in Mitleidenschaft gezogen werden. Betroffen sind dabei vor allem sich schnell teilende Zellen wie die der Blutbildung, der Schleimhäute – und auch die Haarwurzelzellen. Daher haben Betroffene häufig mit Nebenwirkungen wie Blutarmut, Haarausfall und Magen-Darm-Beschwerden zu tun. Auch Erschöpfungszustände und Nervenschmerzen sind nicht selten. „Allerdings lassen sich einige der Nebenwirkungen inzwischen mittels pharmakologischer Tricks sehr gut eindämmen“, sagt Denzlinger.
Kommt es immer zu Haarausfall?
Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (DKFZ) lässt nicht jedes Zytostatika die Haare in gleichem Ausmaß ausfallen. So wird unterschieden zwischen Medikamenten, die sehr häufig zu Haarausfall führen (etwa bei einem von zehn Patienten), gelegentlich Haarausfall bedingen (etwa bei einem von 100 Patienten) sowie selten zu Haarausfall führen (einem von 1000 Patienten). „Zudem gibt es auch andere Faktoren, die eine Rolle spielen“, sagt Denzlinger.
So erhöht sich das Risiko eines Haarausfalls, wenn Patienten die Chemo über die Vene ins Blut bekommen oder wenn die Chemotherapie aus mehreren Wirkstoffen kombiniert wird. Auch die Höhe der Dosierung und eng aufeinanderfolgende Behandlungszyklen können Haarausfall verstärken.
Was können Patienten tun?
Krebsforscher raten daher nicht nur zur medizinischen, sondern auch zu einer seelischen Unterstützung, wenn Patienten unter den Nebenwirkungen einer Krebstherapie leiden.
Infos gibt es bei den psychoonkologischen Beratungsstellen: krebsinformationsdienst.de. Insbesondere Frauen gehen unterschiedlich mit dem Thema Haarausfall um: Manche lassen sich bei den ersten Anzeichen eine Glatze scheren – andere, die Sängerin Kylie Minogue oder auch die Moderatorin Sylvie Meis, griffen vor einigen Jahren während ihrer Chemotherapie zur Perücke. Bei entsprechender Diagnose können Patienten sich vom Arzt ein Rezept für eine Perücke ausstellen lassen, sagt Denzlinger. „Die gute Nachricht: In der Regel wachsen die Haare nach – gelegentlich sogar vitaler und robuster als zuvor.“