Die Tatsache, dass die Begegnung ohne den für den Disput mit Cala mit Gelb verwarnten Diakhaby und ohne weitere Maßnahmen einfach fortgesetzt worden sei, sei im spanischen Fußball "inakzeptabel" und "eine Niederlage für uns alle", schrieb die "Marca". Der Sport habe "so keinen Sinn". Auch andere Medien kritisierten die Vorgehensweise der Offiziellen und der Liga. "Der Fußball schaut weg und tut nichts", stand in der Fachzeitung "Mundo Deportivo". Es gebe immer noch kein Handlungsprotokoll "zur Bekämpfung dieser Geißel", wenn ein Spieler hauptverantwortlich sei.
Auch renommierte Profis äußerten sich. "Say no to racism!", twitterte unter anderem der spanische Nationalspieler Pau Torres vom Erstligisten FC Villarreal. Der Skandal weckte Erinnerungen an das erst im Dezember abgebrochene Champions-League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Istanbul Basaksehir. Grund waren damals Rassismus-Vorwürfe gegen den vierten Offiziellen.
Was genau passiert ist, sollen Ermittlungen zeigen. Schiedsrichter David Medié Jiménez schrieb in seinem in Medien zitierten Bericht, Diakhaby habe, nachdem er verwarnt wurde, berichtet, Cala hätte ihn rassistisch beleidigt. Gehört hätten das die Unparteiischen nicht. Zum Vorwurf, die Gäste seien ohne weitere Maßnahmen und unter Androhung einer 0:3-Wertung und weiterer Konsequenzen zum Weiterspielen gezwungen worden, steht in dem Bericht nichts.
Der im Sommer 2018 von Olympique Lyon nach Valencia gewechselte Diakhaby äußerte sich vorerst nicht. Sein Teamkollege José Luis Gayà berichtete aber im TV, dieser sei "am Boden zerstört" gewesen und habe nicht weiterspielen können. "Ohne seine Erlaubnis" hätten sie nicht weitergespielt, sagte der spanische Nationalspieler. Valencia verlor die Partie mit 1:2.
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