Premiere: Seniorentag in Hildburghausen

30 Vereine und Institutionen präsentierten sich zum ersten Seniorentag, so auch der Hospizverein. Foto: frankphoto.de/Bastian Frank

Wie man die Einschränkungen des Älterwerdens gelassen meistern kann, welche Hilfen und Perspektiven es gibt und wie sich der Herbst des Lebens durchaus als dritter Frühling anfühlen kann – darum ging es am Donnerstag zum ersten Seniorentag des Landkreises in Hildburghausen auf dem Marktplatz.

 
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Wie heißt es immer so schön? Alt werden ist nichts für Feiglinge – aber das Gegenteil ist auch keine Option. Wie man die Einschränkungen des Älterwerdens gelassen meistern kann, welche Hilfen und Perspektiven es gibt und wie sich der Herbst des Lebens durchaus als dritter Frühling anfühlen kann – darum ging es am Donnerstag zum ersten Seniorentag des Landkreises in Hildburghausen auf dem Marktplatz.

Udo Jürgens Ode ans Seniorenleben „Mit 66 Jahren“ hallte zu Beginn des facettenreichen Tages durch die Stadt. Dort präsentierten sich 30 Vereine und Institutionen mit insgesamt 24 Ständen, zeigten Pflegebetten, alternative Mobilität in Form einer Rikscha, analysierten Gesundheitsdaten, stellten VHS-Kurse vor.

Nachdem heftiger Regen den Auftakt begleitete, füllte sich mit dem Schwinden der Regenwolken der Markt zusehends. Die Menschen schauten, testeten und kamen ins Gespräch. So zeigte zum Beispiel die 78-jährige Anita Salz aus Themar ihren Fitness-Status, indem sie am AOK-Stand auf einem Hometrainer kräftig in die Pedalen trat und mit ihrer Kraft Körner zu Mehl mahlte. Das durfte sie direkt zum Backen mit nach Hause nehmen. Andere trafen sich zum Singen mit dem Hildburghäuser „Chor für einen Tag“, der sich einst im Frauenkommunikationszentrum formierte, oder beschäftigten sich mit Themen wir Hospizarbeit und der Wohnform Mehrgenerationenhaus.

Kreisseniorenbeauftragte Marion Seeber, die den ersten Seniorentag mit dem Seniorenbeirat und dem Seniorenbüro des Landkreises aus der Taufe gehoben hat, war am Donnerstag einfach glücklich über das neue Format der Begegnung: „Wunderbar, dass es nun endlich soweit ist“, sagte sie, die noch am späten Mittwochabend einen Zwetschgenkuchen gebacken hat, um diesen gemeinsam mit allen Akteuren zum Abschluss des Seniorentages zu genießen.

Die Vertreter von Land, Landkreis und Stadt waren sich einig, dass Senioren in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken müssen, weil sie zum einen eine breite Masse bilden und zum anderen eine tragende Stütze sind – zum Beispiel in Familien und Vereinen. „Zum Seniorentag wird sichtbar, welch tolles soziale Netzwerk in Hildburghausen besteht“, sagte Frank Schulze, Verantwortlicher für die Seniorenarbeit des Thüringer Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Frauen. Hildburghausens Bürgermeister Tilo Kummer sieht den Seniorentag als sinnvollen Impuls, die Stadt noch attraktiver für Senioren zu gestalten. „Es ist bereits viel passiert. Wir sind dankbar für geschaffene Strukturen, haben jedoch auch noch viel zu bewegen“, sagte er.

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