Sieben Kinder hat der eigentlich gar nicht so musikbegeisterte U-Boot-Kapitän Georg von Trapp (im Musical gespielt von Michael Jeske) insgesamt. Und natürlich den Hang zum weiblichen Geschlecht. Nach der Flucht der Familie vor den Nationalsozialisten aus Österreich in die Schweiz, und dann weiter über den großen Teich, wird sie in die USA als „Trapp Singers“ populär. Das ist die Geschichte des Stücks. Hindernisse, amouröse Abenteuer, Liebe, Missverständnisse und das drohende politische Unheil natürlich inklusive. Nur das älteste Kind, die Lisl, spielt mit Carmen Kirschner (sie ist neu in Meiningen) ein Ensemblemitglied. Für die anderen sechs Rollen gibt es je zwei Kinder – das ist nötig, weil angesichts vieler geplanter Vorstellungen immer mal einer der jungen Darsteller ausfallen kann. Schon bei den beiden Premieren am Freitag und Sonntag und der dritten Vorstellung am 3. November muss Melia, im Musical die Gretl, „ran“, weil ihre Rollenpartnerin an diesem Wochenende ausfällt. Marie teilt sich ihre Figur, den „Friedrich“ mit Paul Rümann. Das ist am Theater nicht ungewöhnlich, und für Marie auch überhaupt kein Problem. Sie muss für diese „Hosenrolle“ erst am Sonntag antreten.
Mit dem in Malaysia geborenen Dirigenten Harish Shankar hat das Theater wohl einen echten Glücksgriff getan. „Ich bin mit diesem Musical wirklich aufgewachsen und habe dem Film wohl bestimmt einige hundert Mal gesehen“, sagt Shankar. Er hat mit Kindern und Jugendlichen auf der Bühne viel Erfahrung: Schon während seiner Zeit in Lübeck hat er einen Kinderchor geleitet. Wie seine jungen Darsteller auch, hat ihn längst das Meiniger Musical-Fieber gepackt. Und nach all den Proben, die er zuletzt natürlich gemeinsam mit Regisseur Bernd Mottl absolviert hat, ist er ziemlich zufrieden mit dem musikalischen Part: „Das klappt schon!“ Um die Premieren und die ersten Vorstellungen macht sich Harish Shankar daher auch kaum Gedanken. Schwieriger, sagt er, wird es erst, wenn zwischen den Vorstellungen mehrere Wochen liegen. Dann ist es gerade für Laien nicht leicht, einfach auf die Bühne zu gehen und in ihre Rollen zu schlüpfen.
Und wie sehen die beiden Mädchen diese Zeit am Theater? „Ja, es ist stressig, aber ich habe so viel Spaß“, meint Marie. Sie will später einmal Figurentheater, Schauspiel oder Theaterpädagogik studieren. Für Melia sieht es gerade nach Tierärztin aus, gemeinsam mit ihren Freundinnen. Aber eines weiß sie schon sicher: „Das ist ein Erlebnis, das vergesse ich nie.“
Premieren am 29./31. Oktober um 19.30/18 Uhr, weitere Vorstellungen ab 3. November, (Rest-)Karten unter Tel. 03693/451222