Dieser Mann schlendert durch die Flure des Meininger Theaters, als sei er hier von Kindesbeinen an zuhause. Als begegne ihm dieses Haus, das einmal als große Brecht-Bühne der DDR galt, im Sommer 2024 weniger für ein künstlerisches Debüt, viel mehr für den altersweisen Blick eines omnipotenten Künstlers, wie es keinen zweiten von seinem Schlag hierzulande gibt, auf Verdis großen „Don Carlos“. Und doch ist es beides: Mit Achim Freyer kommt noch einmal ein Theatermann und Maler nach Meiningen, den die frühen Jahre der DDR prägten, und der sich später, im Westen und darüber hinaus, mit seinem Blick auf das Schauspiel und vor allem die Oper in die Riege der renommiertesten deutschen Bühnenkünstler zu stellen vermochte.