Preissteigerungen Schulessen kostet meist zwischen 2,50 und 4 Euro

Angesichts der Preissteigerungen beim Schulessen haben Politik und Eltern die Anbieter aufgerufen, die Preiserhöhungen nicht für höhere Gewinnmargen zu nutzen.

 
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Wird bald abbestellt? Foto: dpa//Jens Kalaene

Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat die Bundesregierung aufgefordert, angesichts der steigenden Kosten für das Schulessen die Situation von Familien mit Schul- und Kindergartenkindern stärker in den Blick nehmen und für deutliche Entlastungen sorgen. „Das ist ein Gebot der Sozialpolitik des Bundes.“ Holter hatte bereits am Freitag bei der Vorstellung der Daten zum neuen Schuljahr die Preiserhöhungen thematisiert. Nicht nur das Essen, auch Schulhefte, Füller und sonstige Lehrmaterialien seien deutlich teurer geworden.

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Für viele Anbieter werde es offensichtlich immer schwieriger, zu den bisherigen Preisen wirtschaftlich zu agieren und gleichzeitig ein qualitativ überzeugendes Essen bereitzustellen, hieß es aus dem Bildungsministerium. Gründe für die absehbaren Aufschläge seien gestiegene Lebensmittelpreise, höhere Energiekosten und höhere Personalausgaben der Anbieter, hieß es aus dem Ministerium in Erfurt.

Holter sagte: „Es handelt sich hier nicht nur um eine soziale Frage, ob Familien das stemmen können.“ Es stelle sich auch die Frage, ob alle Kinder weiterhin am Schulessen teilnehmen können. Angesichts steigender Preise könnten auch eine Spirale des Abbestellens und damit eine Lücke in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen drohen. Zugleich appellierte er an die Versorger, Preiserhöhungen nicht für die Steigerung von Gewinnmargen zu nutzen.

Ähnlich äußerte sich die Sprecherin der Landeselternvertretung, Claudia Koch. Die zu erwartenden Preiserhöhungen beim Schulessen dürften von den Unternehmen nicht dafür genutzt werden, um höhere Profite zu erwirtschaften. Die bisherigen Erfahrungen aus anderen Bereichen zeigten, dass die Wirtschaft unvermeidliche Preissteigerungen oft dazu genutzt habe, um noch ein paar Prozentpunkte mehr auf die Endverbraucherpreise aufzuschlagen. Genau das dürfe aber beim Schulessen nicht passieren, verlangte Koch. Andernfalls werde es keine Akzeptanz bei den Eltern für die Preiserhöhungen geben.

Die Kostenspanne beim Schulessen in Thüringen bezifferte Koch mit 2,50 bis 4 Euro pro Mahlzeit. Nachdem während der Ferienzeit bereits die Essensversorger vieler Kindergärten Preissteigerungen angekündigt hatten, seien höhere Preise beim Schulessen nur eine Frage der Zeit. Dies werde auch dadurch begünstigt, dass es im Freistaat nicht viele Anbieter für Schulessen gebe. Zudem ist die Praxis in den Kommunen sehr unterschiedlich, inwieweit das Essen bezuschusst wird.