Trickbetrug am Telefon Polizei warnt vor falscher Polizei

Adam Fox

In Sonneberg hat ein Fake-Polizist versucht Senioren hinters Licht zu führen. Die Polizei warnt: es handelt sich um keinen Einzelfall.

 
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In Sonneberg und in Umgebung ist zu Trickbetrug-Anrufen gekommen. Foto:  

Über einer Vielzahl versuchter Betrugshandlungen seit Dienstagnachmittag informiert die Sonneberger Polizei. In allen angezeigten Fällen meldete sich, vornehmlich bei Senioren, ein angeblicher Polizist telefonisch. Dieser gab an, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden wäre. Im Verlauf des Gesprächs fragte der Anrufer, ob man Bargeld oder Schmuck zuhause habe. Auch wurden zum Teil persönliche Daten wie Kontonummern ausgekundschaftet.

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Die Polizei weist ausdrücklich daraufhin, niemals auf derartige Anrufe einzugehen. Keinesfalls sollten am Telefon Bankdaten oder Ähnliches preisgegeben werden. Die (richtige) Polizei würde unter keinen Umständen am Telefon nach solchen sensiblen Daten fragen. Ebenfalls würde sich die Polizei nicht telefonisch danach erkundigen, ob jemand Bargeld oder andere Wertgegenstände zuhause hat. Entsprechend raten die Beamten derartige Gespräche sofort zu beenden. Wer solche Anrufe erhält, sollte sich anschließend an Angehörige oder direkt an die nächste Polizeidienststelle wenden.

Fallzahl steigt, Aufklärungsquote sinkt

Laut polizeilicher Kriminalstatistik für den Kreisdreier Saalfeld, Saale-Orla und Sonneberg hat sich die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte in den vergangenen Jahren erhöht. Waren es 2019 noch 1962 Fälle, stieg die Anzahl im Jahr 2023 auf 2808 an. Gleichzeitig ging die Aufklärungsrate in diesem Zeitraum von 51,8 auf 37,2 Prozent zurück. In durchschnittlich 1.029 Fällen pro Jahr konnten die Ermittler den bzw. die Täter ermitteln. Rein finanziell betrachtet ist der Schaden auch enorm: mehr als 5,1 Millionen Euro konnten die Trickbetrüger ergaunern.