Wie rechtsextrem und gewaltbereit ist die Reichsbürgerszene?
Im Oktober 2016 ändert sich die öffentliche Wahrnehmung der Szene bundesweit schlagartig. Während des Versuchs der bayrischen Polizei, die Schusswaffen eines rechtsextremen Reichsbürgers in Georgensmünd zu beschlagnahmen, eröffnet dieser das Feuer. Ein Polizist verliert sein Leben, drei weitere werden verletzt.
Beunruhigend ist die weiterhin hohe Zahl von Schusswaffen im Besitz von Reichsbürgern. Nach heutigem Stand besitzen bundesweit noch 550 als Reichsbürger eingeordnete Menschen die Erlaubnis, Waffen zu besitzen. Seit 2016 wurden 880 Szeneangehörigen diese Erlaubnis zum Erwerb von Schusswaffen entzogen.
Was viele Jahre belächelt wurde ist nun festes Arbeitsfeld beim Verfassungsschutz: „Reichsbürger und Selbstverwalter“. Heute sind dem Verfassungsschutz bundesweit 20.000 Reichsbürger bekannt, davon gelten 1000 als rechtsextrem. In Baden-Württemberg agieren verschiedene Reichbürgergruppen, dazu gehören der „Freie Volksstaat Württemberg“, die „Republik Baden“ und das „Indigene Volk der Germaniten“. Im Ländle werden 3300 Reichsbürger angenommen.