Diese Saison, die schon jetzt die beste seit langem ist, hielt für die Volleyballerinnen des VfB Suhl viel Sonnenschein bereit, und die negativen Dinge verlieren im Rückblick ja bekanntlich ihren Schrecken.
Als Agnes Pallag in Satz Nummer drei mit einem schier unmöglichen Punktgewinn zur Suhler Aufholjagd nach 2:7-Rückstand beitrug, war die Halle endgültig zum Tollhaus geworden – jetzt glaubte wohl auch der letzte Zuschauer, dass Suhl an diesem Abend ausgleichen könnte. Und als ob man bisher noch etwas verstanden hätte, sprangen die Trommelfelle beim 22:20 durch Danielle Harbin endgültig raus. Oh wie ist das schön. 25:21, oh wie war das schön.
Als sich der VfB nach anfänglicher Ausgeglichenheit im vierten Satz einen 11:16-Rückstand einhandelte, sah es verdächtig nach Tiebreak aus. Doch Vorsicht, genau diesen, alles entscheidenden fünften Satz hatte Thüringens beste Volleyball-Mannschaft im bisherigen Ligaverlauf jedes Mal verloren. Da machten die neuerliche emotionale Berg- und Talfahrt, die wieder schwankenden Leistungen jetzt nicht gerade Mut für das, was gleich kommen sollte.
Es wird besser
Aber der VfB ließ sich abermals nicht abschütteln, blieb dran. Es wurde jetzt nochmal richtig spannend. Und wie. 19:21 aus Suhler Sicht durch Kayla Haneline. Der Schweriner SC im Aus, 21:22. Er wollte nicht in den Tiebreak, die Sache lieber vorher klarmachen. „Hier regiert der VfB“, brüllte die Halle beim 22:22-Ausgleich. Beim 23:22 hatte auch „Johnny Depp, Depp, Depp“ wieder seinen Auftritt. Dann war er aber doch da, der Tiebreak.
Hier startete der VfB nach Maß, führte mit 3:1. Als Aaaaagnes Pallag zum 6:4 gepunktet hatte und Laura de Zwart zusammen mit Vedrana Jaksetic auf 8:5 erhöhten, lugte das dritte Spiel schon vorsichtig um die Ecke. Aber eben nur vorsichtig. Es sollte wieder nicht sein. Der VfB Suhl hatte wieder keine Tiebreak-Nerven.
Aber nächste Woche soll das Wetter in Deutschland ja besser werden. Nächste Woche, wenn sich der VfB Suhl die Bundesliga aus der Ferne anschauen muss. Doch, Kopf hoch: nach Regen kommt Sonnenschein.
Nach dem Spiel fuhr Dirk Berscheidt, der von Suhls Volleyball-Legende Claudia Steger unterstützt wurde, die 370 Kilometer übrigens wieder nach Hause. Hoffentlich bei besserem Wetter als bei der Hinfahrt.
Suhl: Wiblin, Harbin, De Zwart, Haneline, Pallag, Jaksetic; Lohmann (Libera); eingewechselt: Meis, Sunjic, Meijers, – Zuschauer: 1300
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