Planspiel Pimp your town Was würden Jugendliche anders machen?

Einmal selber Entscheidungen treffen und die Geschicke der Stadt lenken – das durften rund 70 Schülerinnen und Schüler aus Bad Salzungen und dem Ortsteil Tiefenort.

 
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Eine exemplarische Ratssitzung fand zum Abschluss statt. Foto: Stadtverwaltung

Jugendliche aus den achten Klassen des Dr.-Sulzberger-Gymnasiums, der Ersten Stadtschule und der Werratalschule Bad Salzungen sowie der Krayenburg-Regelschule Tiefenort trafen sich im Pressenwerk zum Planspiel „Pimp your town!“. In dem Projekt geht es darum, den Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Kommunalpolitik zu geben.

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In seiner Begrüßung betonte Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler), dass man als Kommunalpolitiker jeden Tag an seinen eigenen Entscheidungen vorbeilaufe. Das mache die Arbeit einerseits so spannend und andererseits so wichtig, denn die Entscheidungen, welche die Stadträte, der Bürgermeister oder der Landrat treffen, haben unmittelbaren Einfluss auf die regionale Bevölkerung. Dennoch sei es für ihn immer wieder ein Erfolg, im Stadtbild zu sehen, wenn Entscheidungen umgesetzt werden, so Bohl. Landrat Reinhard Krebs (CDU) unterstrich die Bedeutung der Jugendlichen für die zukünftige Kommunalpolitik. Wichtig sei, sich für die Welt ringsherum zu interessieren und diese aktiv mitgestalten zu wollen.

Während des dreitägigen Planspiels lernten die Jugendlichen Grundlagen der Kommunalpolitik kennen, erfuhren, wie Demokratie funktioniert und welchen Weg eine Idee durch die städtischen Gremien nehmen muss, bevor sie umgesetzt werden kann. Eingeteilt in unterschiedliche Politikgruppen und eine Mediengruppe setzten sich die Schüler gemeinsam mit dem Team des gemeinnützigen Vereins „Politik zum Anfassen“ aus Hannover mit verschiedensten Themen auseinander. Unterstützt und beraten wurden sie dabei teilweise von den Stadträten Anke Wirsing, Philipp Graichen, Erhard Büchner und Ortwin Schmeling.

Am dritten und letzten Tag des Projektes leitete die Stadtratsvorsitzende Elka Rödl eine exemplarische Ratssitzung, in der die Jugendlichen ihre Vorschläge einbringen, diskutieren und zu einer Entscheidung bringen konnten. Was in den vorangegangenen beiden Tagen an Ideen entwickelt wurde, durfte nun zur Abstimmung gestellt werden.

Neben vielen anderen spannenden Themen tauschten sich die Schülerinnen und Schüler darüber aus, ob es sinnvoll sei, auf Schulhöfen gesicherte Parkplätze für Mopeds zu errichten. In einem weiteren Beschlussvorschlag ging es um die Bereitstellung kostenfreier Damenhygiene-Artikel auf öffentlichen Toiletten. Aus Tiefenort kam der Vorschlag, einen Multifunktionspark für verschiedene Sportarten zu bauen, um die Bewegung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern. Auch die Bitte um einen Barfußpfad auf einem der städtischen Spielplätze wurde bei der spielerischen Stadtratsitzung besprochen. Die Jugendlichen debattierten über Veranstaltungen, kulturelle Angebote, eine Bowlingbahn oder auch die Barrierefreiheit der Gehwege.

Im Nachgang werden sicher einige Themen ihren Weg in den richtigen Stadtrat der Stadt Bad Salzungen finden, kündigte Bürgermeister Bohl an. In der Vergangenheit habe man schon über einige der Schülerideen beraten und die besten umgesetzt.

Die Veranstalter vom Verein „Politik zum Anfassen“ zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen des Planspiels. In drei Tagen habe man den Jugendlichen viel vermitteln und ein Bewusstsein dafür schaffen können, wie politische Entscheidungen getroffen werden.