Patentschutz läuft aus
Allerdings ist ein Ende der hochprofitablen Geschäfte mit Xarelto absehbar. Der Patentschutz läuft in den kommenden Jahren schrittweise aus, in Brasilien ist das bereits geschehen. Dementsprechend negativ sind die finanziellen Vorzeichen bei diesem Geschäft, in den ersten neun Monaten 2023 sank der Xarelto-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent. Bayer begründet das mit Preisdruck durch die Konkurrenz. Die bringt Nachahmerprodukte auf den Markt, die deutlich günstiger sind.
Dementsprechend hoch ist der Druck, möglichst bald eine bessere Alternative ins Rennen schicken zu können. Die Hoffnungen lagen hierbei auf Asundexian, die Bayer-Chefetage gab sich zuversichtlich. Noch in dem im Februar publizierten Geschäftsbericht für 2022 wird das Präparat als zentrales Beispiel genannt für innovative Produkte, bei denen es "erfreuliche Fortschritte" gebe. Die Arbeiten an Asundexian seien "eines der größten Phase-III-Projekte, die wir bisher unternommen haben", heißt es. Doch die Hoffnungen auf den potenziellen Blockbuster platzen nun wie eine Seifenblase.
Milliarden-Urteil zu Glyphosat
Schon am Freitag hatte ein Rechtsstreit für eine schlechte Nachricht für Bayer gesorgt: Ein Geschworenengericht am Bundesgericht in Jefferson City (Missouri) verurteilte den deutschen Konzern zur Zahlung von insgesamt mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar an drei ehemalige Anwender des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup. Die Kläger machten das Produkt für ihre Krebserkrankungen verantwortlich. Geschworene sprechen in den USA Klägern oft hohe Summen zu, die später von Richtern in vielen Fällen deutlich gesenkt werden. Bayer zeigte sich danach überzeugt, dass das Urteil so keinen Bestand haben werde. Man werde Rechtsmittel einlegen.
Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der mehr als 60 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Übernahme ins Haus geholt. Im selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen den Dax-Konzern, das in den USA eine Klagewelle in Gang setzte. 2020 hatte Bayer ein milliardenschweres Programm aufgelegt, um den Großteil der Klagen - ohne Haftungseingeständnis - beizulegen. Einen Großteil der Klagen hat Bayer bereits abgearbeitet.