Pflegeübungszentren Gibt es Bedarf für mehr Schulungsangebote?

Caroline Berthot
Für pflegende Angehörige gibt es Kurse in Suhl, eine Pflegeübungszentrum besteht nicht. Foto: dpa

Ob Suhl ein eigenes Pflegeübungszentrum braucht, an dem pflegende Angehörige unabhängig geschult werden, wie es etwa andere Landkreise haben, war Thema im Sozialausschuss.

 
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Wenn Menschen pflegebedürftig werden und zuhause von ihren Angehörigen versorgt werden, dann brauchen diese in den meisten Fällen eine professionelle Anleitung dazu. In einigen Suhler Nachbarkreisen stehen dafür Pflegeübungszentren bereit, die über die Landratsämter betrieben werden. Ob Suhl auch solch ein Zentrum hat oder eventuell so eines braucht, fragte Annette Nagel im Sozialausschuss.

Ein Pflegeübungszentrum gebe es nicht, sagte Bürgermeister Jan Turczynski und verwies darauf, dass es seines Wissens nach für die Kommune auch keine Pflicht sei, ein solches Angebot vorzuhalten. FDP-Stadträtin Gudrun Vestner, die als Betreiberin eines privaten Pflegeheims vom Fach ist, bestätigte die Aussage: „Ein Zentrum direkt gibt es nicht, aber es werden regelmäßig Kurse für pflegende Angehörige vom DRK angeboten“. Auch andere ambulante Pflegedienste würden Angehörige auf Nachfrage anlernen. Das Angebot in Suhl sei ausreichend, meinte Gudrun Vestner. Es seien nicht immer genügend Lernwillige vorhanden, um ein Pflegeübungszentrum dauerhaft betreiben zu können, ist sie überzeugt.

Früheres Angebot wurde nicht ausreichend genutzt

Das habe sich ja in der Vergangenheit an dem festen Pflegestützpunkt des DRK in einem der Hochhäuser in der Friedrich-König-Straße gezeigt, ergänzte Ina Leukefeld (Linke). „Das Angebot dort wurde nicht ausreichend genutzt, weshalb der Stützpunkt geschlossen wurde und nun nur noch einzelne Kurse angeboten werden“, führte sie aus. Vielleicht müsse man den Bedarf für eine Schulung von pflegenden Angehörigen unabhängig von Einrichtungen oder Diensten noch einmal prüfen, meinte die Stadträtin.

„Und vielleicht sollten wir auch die Pflegeberatung als zusätzliche Leistung der Kommune überdenken“, so Ina Leukefeld. Vor Jahren war das Thema verworfen worden, weil Suhl und die hiesige Pflegelandschaft relativ überschaubar seien. Aber die Situation sei unter Umständen inzwischen eine andere, regte Ina Leukefeld zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema an.

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