„Es zermürbt einen“, spricht Juliane Pesch recht emotional am Telefon. Die 47-Jährige kämpft schon seit Jahren darum, dass beeinträchtigte Kinder die besten Bildungschancen erhalten. Und eben, weil sie selbst einen Sohn hat, der unter einer Entwicklungsstörung leidet, lässt sie das Thema nicht mehr los. Denn Pesch ist der Überzeugung, in Thüringen läuft es mit der Inklusion nicht so, wie es sein sollte – nicht so, wie es bei ihr in der DDR noch funktionierte. Trotz ihrer spastischen Lähmung auf der linken Seite konnte die Zella-Mehliserin damals ganz normal ihr Abitur absolvieren, später eine Ausbildung beginnen und arbeitet heute im Kundenservice bei der Sparkasse. „Mein Arbeitgeber hat keinen Nachteil davon“, erzählt sie.